• Marburger Bund freut sich auf konstruktiven Austausch mit neuem Bundesminister für Gesundheit

    Pressemitteilung
    Statement von Dr. Susanne Johna, 1. Vorsitzende des Marburger Bundes
    08.Dezember 2021
    Zur Ernennung von Prof. Dr. Karl Lauterbach zum Bundesminister für Gesundheit erklärt Dr. Susanne Johna, 1. Vorsitzende des Marburger Bundes: „Ich gratuliere Professor Lauterbach zu seiner Ernennung und Vereidigung als Bundesminister für Gesundheit. Mit ihm übernimmt ein ausgewiesener Fachmann das Gesundheitsressort in einer überaus schwierigen Phase der Corona-Pandemie.
    Dr. Susanne Johna, 1. Vorsitzende des Marburger Bundes
    Dr. Susanne Johna, 1. Vorsitzende des Marburger Bundes

    Die vierte Welle hat die Versorgung auf den Intensivstationen in vielen Krankenhäusern dieses Landes an Grenzen geführt. Wir setzen darauf, dass die neue Bundesregierung alles in ihrer Macht stehende unternimmt, um eine weitere Ausbreitung der Infektionen zu verhindern. 

    Die aktuelle Infektionsdynamik werden wir nur mit Hilfe flächendeckender Dritt-Impfungen in den Griff bekommen. Die Booster-Impfung erhöht den Schutz gegen einen schweren Verlauf und eine Ansteckung noch einmal um etwa den Faktor 10. Ich erwarte deshalb, dass die Ampel-Koalition die Aufklärungskampagne endlich voranbringt. Sie muss viel breiter angelegt werden und die vielen unterschiedlichen Gruppen unserer Gesellschaft gezielt ansprechen. Das ist bisher mit der „Ärmel hoch“-Kampagne überhaupt nicht gelungen.

    Auf den neuen Bundesminister für Gesundheit kommen in dieser Legislaturperiode weitere große Aufgaben zu. Die von Herrn Professor Lauterbach geäußerte Absicht, das Gesundheitswesen robuster und krisenfester gestalten zu wollen, begrüßen wir ausdrücklich. Gerade die aktuelle Krise zeigt, dass die Strukturen der gesundheitlichen Versorgung sehr viel stärker an den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten ausgerichtet werden müssen. 

    Wir begrüßen die Absicht, in Deutschland mehr in die Vorsorge und Vorhaltung zu investieren, um für künftige Krisen besser gewappnet zu sein. Es wird nicht reichen, einige Stellschrauben zu drehen, es bedarf insbesondere bei der Finanzierung der Krankenhäuser den Mut zu grundlegenden Reformen, um die Fehlanreize und Verwerfungen des DRG-Systems zu beseitigen. Nur wenn die Krankenhäuser aus dem permanenten Kostenwettbewerb befreit werden, wird es gelingen, die Rahmenbedingungen ärztlicher und pflegerischer Arbeit nachhaltig zu verbessern. Das ist aus unserer Sicht eine wesentliche Grundlage, um dem evidenten Fachkräftemangel im Gesundheitswesen zu begegnen.

    Wir bieten Herrn Professor Lauterbach unsere Zusammenarbeit und Expertise an und freuen uns auf einen konstruktiven Austausch mit der neuen Regierung.“