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Waldseer CDU spricht sich für das Krankenhaus aus

Bad Waldsee / Lesedauer: 3 min

Sorge bereitet, dass der Gesundheitsminister dem Kreis „Steine in den Weg legen will“
Veröffentlicht:20.12.2021, 14:00

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Die Vorstellungen zur medizinischen Versorgung in Oberschwaben des Grünen Gesundheitsministers Lucha sind für die CDU Bad Waldsee nicht nachvollziehbar. Das teilt der CDU Ortsverband in einer Pressemitteilung mit.

Aus Sicht der CDU seien für eine vollumfängliche Versorgung der Menschen im Kreis und darüber hinaus dezentrale Strukturen notwendig. Auch die Idee der Einrichtung von Ärztehäusern oder Zentren für Primärversorgung als Ergänzung zu einem großen Versorger in Ravensburg würden einer Versorgung der Menschen in der Region nicht gerecht.

„Allerdings sind wir froh, dass es nicht in der Kompetenz des Gesundheitsministers liegt, Krankenhäuser des Kreises zu schließen“, so der örtliche CDU-Vorsitzende, Maximilian Klingele. „Der Minister ist ja schon seit Jahren für provokante Äußerungen bekannt. Umso wichtiger ist es, dass wir ihm hier entgegenstehen, denn die medizinische Versorgung im ländlichen Raum ist ein ernstzunehmendes Thema.“

Kritik dafür, dass Sanierung abgelehnt wird

Allerdings bereite es Sorge, dass Minister Lucha, im Rahmen seines Mandates, „dem Kreis Steine in den Weg legen will und die Unterstützung bei der Sanierung von Häusern wie in Bad Waldsee kategorisch ablehnt“. Während der Corona-Pandemie sei sehr deutlich geworden, dass eine Struktur mit einem großen Versorger an zentraler Stelle nicht das Mittel der Wahl sei.

Trotz dezentraler Struktur wurden Rehakliniken als Notnagel in die Akutversorgung eingeschlossen, um auch vor Ort eine Notversorgung sicherzustellen. „Auch für eine immer älter werdende Gesellschaft sorgen lange Wege in ein nächstes Krankenhaus für eine Verschlechterung der medizinischen Versorgung und machen eine enge Betreuung durch Angehörige nahezu unmöglich“, geht aus der Pressemitteilung hervor.

Die derzeitige erfolgreiche orthopädische Abteilung des hiesigen Krankenhauses sei ein deutliches Zeichen dafür, dass ein Krankenhaus mit einer sinnvollen Kombination aus Akutversorgung und Spezialisierung ein Erfolgsmodell sein kann.

Zudem würde der Wegfall des Krankenhauses der Kurstadt Bad Waldsee als Gesundheitsstandort massiv schaden. Eine Verlegung der Orthopädie nach Wangen sei außerdem anfänglich mit zusätzlichen Kosten verbunden. Auch aus Sicht von Wangener Politikern und Medizinern aus der Region werde dies mit Sorge betrachtet, so die Waldseer CDU.

Medizinische Versorgung als Priorität

Für die Orts-CDUler dürfen rein ökonomische Gründe bei der Gesundheitsversorgung nicht im Vordergrund stehen, auch wenn eine Schließung einzelner Häuser zunächst sinnvoll erscheinen möge. „Wirtschaftliche Vernunft ist wichtig, doch Ziel eines Krankenhauses muss in erster Linie die medizinische Versorgung der Menschen sein und nicht die Höhe der Rendite, die ein solches Haus abwirft“ so CDU Pressereferent Marc Schroedter.

Das Argument, dass der Mangel an Pflegekräften verantwortlich für die Schließung von Häusern sei, ist laut Meinung der CDU nur vorgeschoben und diene als willkommene Ablenkung vor einer drohenden Auseinandersetzung mit den Menschen vor Ort.

Das fordert die Waldseer CDU

Die CDU Bad Waldsee fordert auch weiterhin eine hochwertige medizinische Versorgung vor Ort, die sicherstellt, dass auch den Menschen im ländlichen Raum eine entsprechende Behandlung zugänglich gemacht werden kann.

„Wir bedanken uns ausdrücklich bei unseren Waldseer Kreisräten, unserem Bürgermeister Matthias Henne sowie der Bürgerinitiative zum Erhalt unseres Krankenhauses und unterstützen sie nach Kräften in ihrem Vorgehen“, so Klingele abschließend.