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Protest im UKE Hamburg: Dienst nach Vorschrift zeigt Wirkung


Überlastung im UKE
Intensivpfleger machen nur noch Dienst nach Vorschrift

Von t-online, ads

21.12.2021Lesedauer: 2 Min.
Zwei Pflegekräfte kümmern sich um einen Intensivpatienten (Archivbild): Im UKE sieht sich die Belegschaft zum Dienst nach Vorschrift gezwungen.Vergrößern des BildesZwei Pflegekräfte kümmern sich um einen Intensivpatienten (Archivbild): Im UKE sieht sich die Belegschaft zum Dienst nach Vorschrift gezwungen. (Quelle: xcitepress/imago-images-bilder)
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Nach ihrer Protest-Ankündigung macht die Belegschaft des UKE in Hamburg ernst: Für ausfallende Intensiv-Pflegekräfte springt niemand mehr ein. Das zeigt sich sofort im Klinik-Alltag.

Im Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) in Hamburg zeigt sich, was geschieht, wenn medizinisches Personal wirklich nur noch Dienst nach Vorschrift macht: Das Krankenhaus hat Schwierigkeiten, die Intensivstation zu besetzen. Zuvor hatte das Personal angekündigt, bis zum Ende des Jahres nicht mehr für ausfallende Kolleginnen und Kollegen einzuspringen. So soll insbesondere für einen höheren Personalschlüssel demonstriert werden.

Ein Mitarbeiter berichtete der "MOPO" anonym, wie es nun auf der Intensivstation aussieht – und von dem "moralischen Zwiespalt", in dem sich die Pflegekräfte befinden. Demnach fielen vor dem Wochenende zehn Intensivpflegekräfte aus gesundheitlichen Gründen aus – und wurden nicht, wie üblich, von Kolleginnen und Kollegen, die eigentlich frei haben, ersetzt.

Auf einer der Stationen sollen sich deshalb nur zwei Pfleger um neun Patienten gekümmert haben. Bei einem Mindestpersonalschlüssel von eins zu zwei stelle das eine "massive" Gefährdung der Patienten dar. Auch "NDR 90,3" berichtete unter Berufung auf Pflegekräfte, dass am Wochenende auf einer Station der Klinik ein Personalschlüssel von eins zu fünf geherrscht habe.

Dienst nach Vorschrift im Uniklinikum Hamburg: Moralisch belastend für Belegschaft

Gerade weil man ja eigentlich eine bessere Versorgung der Patienten erreichen wolle, sei der Protest sehr belastend für die Belegschaft, so der Mitarbeiter zur "MOPO". Dennoch glaube das Pflegeteam, dass nur so langfristige Erfolge in den Arbeitsbedingungen zu erzielen seien. Denn: Dass das Gesundheitssystem darauf aufbaut, dass das Personal ständig einspringt, "kann doch nicht sein".

Dem Protest der UKE-Mitarbeiter war ein Brandbrief vorangegangen. Sie forderten darin einen verbindlichen Personalschlüssel von einer Pflegekraft auf maximal zwei Intensivpatienten, der aktuelle Protest diene dem Selbstschutz. Das UKE beruft sich hingegen auf Entlastungen, die bereits im Sommer durchgeführt worden sein sollen. Außerdem werde der Personalschlüssel im Monatsdurchschnitt gehalten. Man befinde sich in Gesprächen.

Bereits seit Jahren kämpft Klinikpersonal allerorten mit der Überlastung, die Corona-Pandemie verschärft die Bedingungen enorm.

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