Politik

Statt Corona-Bonus Kliniken wollen Steuerfreibetrag für Pflegekräfte

Viele Pflegekräfte arbeiten seit Pandemie-Beginn am Limit.

Viele Pflegekräfte arbeiten seit Pandemie-Beginn am Limit.

(Foto: picture alliance/dpa)

Lange werden finanzielle Anreize für Pflegekräfte verbal durchgekaut - ohne dass etwas passiert. Die Regierungsparteien haben mittlerweile zumindest einen Corona-Bonus für die Berufsgruppe angekündigt. Die Kliniken kommen mit einem anderen Vorschlag.

In der Debatte um eine finanzielle Anerkennung für Pflegekräfte wegen der Belastungen in der Corona-Krise schlagen die Kliniken einen Steuerfreibetrag statt einer Prämie vor. Dies wäre wesentlich besser als ein einmaliger Bonus für einen Teil der Mitarbeiter, sagte der Chef der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß. Ein Freibetrag könnte für vergangenes und dieses Jahr gelten und würde auch Anreize für eine Rückkehr von Pflegekräften in den Beruf oder ein Aufstocken der Arbeitszeit geben.

SPD, Grüne und FDP haben angekündigt, dass es einen Corona-Bonus für Pflegekräfte geben soll. Dafür will die Regierung eine Milliarde Euro bereitstellen und die Steuerfreiheit für Bonuszahlungen auf 3000 Euro anheben. Gesundheitsminister Karl Lauterbach hatte deutlich gemacht, dass der Bonus vor allem jenen Pflegekräften gezahlt werden soll, die in der Pandemie besonders belastet waren. An einer solchen Begrenzung auf einen bestimmten Kreis war Kritik laut geworden.

Mit Blick auf die Corona-Lage äußerte die Krankenhausgesellschaft die Sorge, dass es nach der vierten Welle nun "keine Talsohle" geben werde - sondern wieder steigende Patientenzahlen auch auf vielen Intensivstationen aufgrund der Virusvariante Omikron.

Der Verband forderte zusätzliche finanzielle Hilfen. "Die derzeitigen Ausgleichszahlungen sind richtig, aber für die sich nun aufbauende Welle unzureichend", sagte Gaß. Die meisten Krankenhäuser hätten keine Reserven, um noch mehr Verluste ausgleichen zu können. Der Rettungsschirm umfasse derzeit 500 bis 600 Krankenhäuser noch immer nicht, obwohl auch sie von der Pandemie immens beeinträchtigt seien.

Quelle: ntv.de, mpe/dpa

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