Emden - Ende Februar legen die Stadt Emden und der Landkreis Aurich in der Emder Nordseehalle eine detaillierte Berechnung der Kosten des geplanten Zentralklinikums vor. Die öffentliche Veranstaltung wird auch online übertragen, so dass sich jeder über das informieren kann, was wahrscheinlich auf die Steuerzahler zukommen wird. Schon vor einem Jahr wurden die Kosten auf rund 400 Millionen Euro geschätzt.

Richtig spannend wird es allerdings erst danach: Die Zahlen sind Grundlage für die Berechnung der Förderung durch das Land. Erst wenn die Förderquote feststeht, kann die endgültige Entscheidung über das Zentralklinikum fallen. Emdens Oberbürgermeister Tim Kruithoff am Freitag in der Jahres-Pressekonferenz der Stadt Emden: „Dann wissen wir, ob wir das machen können oder nicht.“

Zur Zeit geht man davon aus, dass das Land mindestens 80 Prozent der Kosten übernehmen muss, damit sich die Kommunen den spektakulären Klinikneubau überhaupt leisten können. Sollte die Unterstützung des Landes nicht ausreichen, wäre das das Todesurteil für die umstrittenen Krankenhauspläne.

Damit rechnet man in Emden allerdings nicht. So erinnerte der Erste Stadtrat und Kämmerer Horst Jahnke daran, dass die Pläne „von der Landesregierung gewollt“ seien. Daran habe sich nichts geändert. Man hoffe auf eine Beratung über das Vorhaben im zuständigen Landtagsausschuss vor der Sommerpause. Auch wünsche man sich, das Vorhaben noch mit der alten Landesregierung wasserdicht zu machen. In Niedersachsen wird am 9. Oktober gewählt.

Oberbürgermeister Kruithoff ergänzte, das Zentralklinikum sei in dem „absolut notwendigen“ Bestreben, die zahlreichen kleinen Krankenhäuser durch neue große Einheiten zu ersetzen, ein Pilotprojekt.

 

Alf Hitschke
Alf Hitschke Emder Zeitung