Evangelisches Krankenhaus Bad Dürkheim erhält 1,14 Millionen für digitale Entwicklung aus dem Krankenhauszukunftsfonds

Das Evangelische Krankenhaus Bad Dürkheim erhält für den Ausbau seiner digitalen Infrastruktur gut 1,14 Millionen Euro aus dem Krankenhauszukunftsfonds: Rund 798.000 Euro stammen aus dem entsprechenden Fonds des Bundes, 342.000 Bund steuert das Land Rheinland-Pfalz bei.

Die 215-Betten Klinik finanziert mit den Fördermitteln eine Reihe digitaler Projekte, die die Versorgungsqualität weiter verbessern sowie Prozesse vereinfachen und sicherer machen. „Das Investitionsprogramm auf Grundlage des Krankenhauszukunftsgesetzes (KHZG) gibt uns die Möglichkeit, Digitalisierungspotenziale zu heben und unsere Mitarbeiter sowie Kooperationspartner bei Ihren täglichen Aufgaben zu unterstützen und besser zu vernetzten. Gleichzeitig können wir die IT-Sicherheit weiter ausbauen“, erklärt Geschäftsführer Christoph Patzelt.

„Wir freuen uns über die Förderung. Die weitere Digitalisierung des Evangelischen Krankenhauses Bad Dürkheim nutzt unseren Patienten und entlastet unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, sagt Dr. Dietmar Kauderer, Mitglied im Vorstand des Klinikträgers Diakonissen Speyer. „Die Mittel von Bund und Land bringen uns nun noch einmal einen zusätzlichen Schub“, betont er.

Aus einer ganzen Palette förderfähiger Vorhaben – insgesamt elf so genannten Fördertatbeständen – hat sich das Evangelische Krankenhaus auf den Bereich der digitalen Dokumentation konzentriert, der die elektronische Patientenakte und die Spracherkennung einschließt. Bis Ende 2024 sollen die geförderten Maßnahmen laut KHZG umgesetzt sein.

Vier große Teilprojekte

Das Gesamtvorhaben am Evangelischen Krankenhaus Bad Dürkheim gliedert sich in folgende vier Teilprojekte:

  1. Digitale Fieberkurve samt Medikamentenmanagement

Mit der digitalen Fieberkurve (DFK) können Ärzte und Pflegekräfte den gesamten Behandlungsverlauf dokumentieren und nachvollziehen. Sämtliche stationsbezogene Prozesse werden via Laptop ortsunabhängig erfasst und stehen direkt am Patienten zur Verfügung. Die DFK schafft eine bessere Datengrundlage für Therapieentscheidungen und die Abrechnung. Mit der Fieberkurve wird auch der Medikationsprozess für die Normalstationen digitalisiert und mit vor- und nachgelagerten Prozessen – zum Beispiel in der Zentralen Notaufnahme, den Ambulanzen sowie bei der Entlassung – verknüpft. Einmal eingelesene, digital erfasste Daten stehen den weiteren Behandlungsteams auf Station unmittelbar zur Verfügung. Die DFK wird Zug um Zug die Papierpakte überflüssig machen.

II.         Ausweitung der Spracherkennung

Seit 2019 arbeiten Ärzte und Psychologen der Akutpsychosomatik sowie Teile des Medizincontrollings bereits mit einem System zur sprachbasierten Dokumentation von Pflege- und Behandlungsleistungen. Das System soll nun weiter ausgerollt werden, damit alle Ärzte, weitere Behandler und Sekretariatsmitarbeitende von der schnelleren und sichereren Datenerfassung und -verfügbarkeit profitieren.

III.        Ausstattung mit mobilen Visitenwagen

Über neue Laptops oder Tablets sollen künftig noch mehr Mitarbeitende ortsunabhängig digital dokumentieren können. Über die mobilen Geräte sind sämtliche Funktionalitäten der digitalen Fieberkurve nutzbar. Integrierte Akkus gewährleisten den praktischen Einsatz im Klinikalltag.

IV.       Erhöhung der Informationssicherheit

Die geplanten Digitalisierungsmaßnahmen der Pflege- und Behandlungsdokumentation erweitern die bestehenden Systeme und machen die Systemlandschaft deutlich komplexer. Vor diesem Hintergrund wird die Informationssicherheit mit verschiedenen Maßnahmen erhöht. Insgesamt werden sie mindestens 15 Prozent des Gesamtfördervolumens ausmachen. Dies ist eine Voraussetzung für die Förderung aus dem Krankenhauszukunftsfonds.