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Wandel im Gesundheitswesen Ammerländer können von neuer Klinik-Struktur profitieren

Geburt in der Ammerland-Klinik: Das Westersteder Krankenhaus wird auch bei jungen Eltern immer beliebter. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Geburten auf über 800.

Geburt in der Ammerland-Klinik: Das Westersteder Krankenhaus wird auch bei jungen Eltern immer beliebter. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Geburten auf über 800.

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Ammerland - Die Krankenhaus-Landschaft soll sich massiv verändern. Die rot-schwarze Landesregierung will Niedersachsen künftig in acht Regionen aufteilen. In jeder soll es ein Krankenhaus als „Maximalversorger“ geben, daneben sind Schwerpunkt-Kliniken vorgesehen. Kleineren Krankenhäusern droht aber das Aus. Von den aktuell 168 Krankenhäusern im Land könnten in den kommenden zehn Jahren etwa 30 bis 40 verschwinden. Was bedeutet das für die Ammerland-Klinik? Wo wird sie künftig einsortiert?

Mehrfach zertifiziert

„Die Entwicklung hin zu spezialisierten und zertifizierten Zentren begrüßen wir sehr. Wir selbst fördern dies seit Jahren, um unseren Patienten eine Orientierung zu bieten und die bestmögliche Versorgung sicherzustellen“, heißt es aus der Ammerland-Klinik. So wurde das Onkologische Zentrum vor kurzem erst rezertifiziert und auch die langjährig zertifizierten Zentren (u.a. Brustzentrum, Gefäßzentrum, Darmzentrum, Beckenbodenzentrum) unterliegen einer jährlichen Kontrolle durch zuständige Stellen, berichtet Dr. Peter Ritter, Medizinischer Geschäftsführer der Ammerland-Klinik.

Einmalige Kooperation

„Gemeinsam mit dem Bundeswehrkrankenhaus Westerstede behandeln wir im Jahr über 95 000 stationäre und ambulante Patienten. Unser Notfallzentrum, welches wir gemeinsam als Klinikzentrum betreiben, wurde mit der höchsten Stufe der Notfallversorgung ausgezeichnet. Dies ist nur ein Erfolg, welcher aus der Kooperation zwischen dem Bundeswehrkrankenhaus und der Ammerland-Klinik hervorgegangen ist“, so Ritter. Zusammen betreibt man über 500 stationäre Planbetten. „Demnach sehen wir uns in der neuen Struktur als ein Schwerpunktkrankenhaus mit diversen Fachgebieten, welches sich in die Richtung eines Maximalversorgers entwickelt. Wir sind in dieser Region vor allem unverzichtbarer Versorgungspartner, der Patienten weit über die Grenzen des Landkreises hinaus behandelt“, sagt Axel Weber, Hauptgeschäftsführer der Ammerland-Klinik. Die Ammerland-Klinik verzeichnete in den letzten Jahren eine stetige bauliche Erweiterung. Diese zahlreichen Bauvorhaben konnten aufgrund der gute wirtschaftliche Lage in Eigenregie durchgeführt werden. Aber: Weitere Großinvestitionen sind geplant. Im nächsten Schritt geht es um eine Erweiterung in der Größenordnung von rund 120 Millionen. „Wir wollen die Planungen möglichst noch im Sommer konkret beginnen“, sagt der Erste Kreisrat Thomas Kappelmann. Dafür braucht man allerdings grünes Licht aus Hannover und eine Zusage für eine Teilfinanzierung. Denn: Auch wenn die Ammerland-Klinik wirtschaftlich gut aufgestellt ist und seit Jahren Überschüsse erwirtschaftet, lässt sich eine solche Riesensumme nicht ohne Zuschüsse stemmen.

Nacke sieht Chancen

Für den CDU-Landtagsabgeordneten Jens Nacke ist die Strukturreform aus Ammerländer Sicht durchaus zu begrüßen. „Mit der Ammerland-Klinik hätten wir ein gut aufgestelltes Schwerpunktkrankenhaus“, sagt er. Dazu käme dann vermutlich ein Maximalversorger in Oldenburg, wobei zunächst abzuwarten sei, wie sich die drei großen Kliniken und die Uni-Medizin zusammen aufstellen wollen. Für die Versorgung der Menschen sei die hohe Dichte an Betten und die Spezialisierung in allen medizinischen Bereichen rundum positiv.

Allerdings konkurrieren schon jetzt die Krankenhäuser im Land um gutes Personal. Und in Großheide (Landkreis Aurich) sei ein Maximalversorger für Ostfriesland geplant.

Jasper Rittner
Jasper Rittner Chefreporter Oldenburg-Stadt/Ammerland
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