SpitalpolitikSpital Wattwil schliesst früher als geplant – Personal fehlt
ny, sda
18.8.2021 - 12:28
Das Spital Wattwil wird spätestens Ende März 2022 komplett geschlossen – ohne Nachfolgelösung. Das geplante Gesundheits-, Notfall, und Pflegezentrum ist mit dem Rückzug der Solviva AG gescheitert. Der Verwaltungsrat der St. Galler Spitalverbunde macht dafür die Gemeinde Wattwil verantwortlich.
18.8.2021 - 12:28
SDA
Eine Bettenstation in Wattwil soll bereits im Dezember geschlossen werden, der Betrieb der Überwachungsbetten wird mangels Personals schon Mitte September eingestellt. Dies teilte der Verwaltungsrat der Spitalverbunde am Mittwoch mit. Ursprünglich war vorgesehen, das Spital erst 2023 zu schliessen. Die private Solviva AG plante dort ein Kompetenzzentrum für Gesundheit, Notfall und spezialisierte Pflege (GNP).
Am 20. Juli gaben dann aber die St. Galler Regierung und die Solviva AG bekannt, dass die Pläne für ein GNP gescheitert seien. Die Solviva AG ziehe sich vom Projekt zurück. Der Wattwiler Gemeindepräsident Alois Gunzenreiner zeigte sich damals vom Rückzug überrascht. Es seien weitere Gespräche über die konkreten Pläne vorgesehen gewesen. Zudem präsentierte er die Berit Klinik als mögliche Alternative zur Solviva AG.
Am Mittwochvormittag folgte nun die nächste Wende. Der Verwaltungsrat der Spitalverbunde kündigte die Schliessung des Spitals bereits auf Ende März an und begründete diesen Schritt mit einem akuten Personalmangel, der sich laufend verschärfe. Die Qualität des medizinischen Angebots und die Patientensicherheit könnten in naher Zukunft nicht mehr ausreichend gewährleistet werden.
Personal ohne konkrete Perspektive
Bereits im ersten Semester habe die Fluktuationsrate in Wattwil bei 20 Prozent gelegen, erklärte René Fiechter, CEO der Spitalregion Fürstenland Toggenburg, auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Da habe es für das Personal mit der Nachfolgelösung, an der man zwei Jahre lang gearbeitet habe, noch eine Perspektive gegeben. Diese Lösung fehle nun.
Es sei ein täglicher Kampf, dass in Wattwil die Schichten mit genügend Personal besetzt werden könnten. Man werde die Situation nun sehr genau beobachten und das Spital allenfalls auch früher schliessen. «Das ist aber nicht unsere Zielsetzung», so Fiechter. Von der Umstrukturierung seien in Wattwil zwischen 150 und 190 Personen betroffen.
Der Verwaltungsrat der Spitalverbunde weist im Communiqué der Gemeinde Wattwil die Verantwortung für das Scheitern der Verhandlungen mit der Solviva AG zu. Es habe an Unterstützung für die «gute Anschlusslösung» gemangelt. Die Leidtragenden seien die Mitarbeitenden. Möglichst vielen werde eine Stelle an einem anderen Spital des Verbunds angeboten. Kündigungen seien aber unvermeidbar.
Gespräche mit dem Gesundheitschef
Um die Gesundheitsversorgung des Toggenburgs zu gewährleisten, würden am Spital Wil kurzfristig 15 zusätzliche Betten eingerichtet, kündigte der Verwaltungsrat an. Offen ist aber, wie die Notfallversorgung mittelfristig sichergestellt werden kann. Die St. Galler Regierung hat dazu in einer Mitteilung vom Mittwochvormittag Gespräche mit allen Involvierten angekündigt.
Konkret wird sich Gesundheitschef Bruno Damann (CVP) am Freitag mit Vertreterinnen und Vertretern der niedergelassenen Ärzteschaft, des Spitalverbundes, des Gemeinderates, der Berit Klinik, der Psychiatrie St. Gallen Nord, der Spitex, des Alters- und Pflegeheimes Risi sowie mit Ergo Toggenburg treffen.
Hauptthema ist die Notfallversorgung. Die Regierung wolle dabei aber auch die Abtretung der Spitalliegenschaft an die Gemeinde Wattwil klären oder das Nachfolgeprojekt für die Nutzung des Spitals erörtern, heisst es in der Mitteilung.
Armeechef Süssli: «Wir können alle Rechnungen bezahlen»
Wegen des langsameren Anstiegs des Bundesbudgets fehlen der Armee insgesamt 11,7 Milliarden Franken. Das sagte Armeechef Thomas Süssli am Donnerstag in Bern vor den Medien. Er äusserte sich zu Berichten über ein Milliardenloch im Armeebudget.
01.02.2024
Gegen Rechtsextremismus: Zehntausende Menschen bei Demo in Hannover
Bundesweit demonstrieren Menschen gegen Rechtsextremismus und für Demokratie. Allein in Hannover sind am Samstag Zehntausende Menschen auf die Strasse gegangen.
20.01.2024
Rund 350 Demonstrierende fordern Ende des WEF
Rund 350 Demonstrierende haben am Sonntag auf dem Postplatz in Davos Klimagerechtigkeit und das Ende des Weltwirtschaftsforums (WEF) gefordert. Die Demonstrantinnen und Demonstranten forderten das Ende des WEF, Klimagerechtigkeit und einen Stopp der Macht von Grosskonzernen. Juso Schweiz Präsident Nicola Siegrist gab in seiner Rede den «Reichen und Mächtigen» ausserdem die Schuld an dem letztjährigen wärmsten Jahr seit Messbeginn. Die Klimaproblematik geriet aber kurzerhand in den Hintergrund als Siegrist im Nahost-Konflikt klar Stellung bezog und die Protestierenden zu «Free-Palästina»- Rufen aufforderte. Nicht alle riefen mit.
14.01.2024
Armeechef Süssli: «Wir können alle Rechnungen bezahlen»
Gegen Rechtsextremismus: Zehntausende Menschen bei Demo in Hannover