Krankenhäuser - Dresden:Linke warnen vor Schließung von Krankenhäusern in Sachsen

Deutschland
Susanne Schaper (Die Linke), Landtagsabgeordnete. Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa (Foto: dpa)

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Dresden (dpa/sn) - Die Linken haben vor einer Schließung von Krankenhäusern in Sachsen gewarnt. Alle Standorte müssten erhalten bleiben, erklärte Parteichefin Susanne Schaper am Montag in Dresden. Es gehe um die bestmögliche Versorgung in Wohnortnähe. "Kosteneinsparungen rechtfertigen nicht per se Einschnitte in das Angebot, zumal die Corona-Pandemie allen vor Augen geführt hat, wie wichtig leistungsfähige Kliniken und Reserven sind."

Schaper weiter: "Es gibt immer wieder Rufe nach Schließungen vonseiten derjenigen, die nur auf die blanken Kosten schauen – auch der Ministerpräsident teilte mit, er kenne kein kommunales Krankenhaus, das Gewinn macht."

Schaper - eine gelernte Krankenschwester - hält es für sinnvoll, dass sich Häuser auf bestimmte Operationen spezialisieren, sofern Fahrtwege nicht zu lang werden. "Das Grundproblem bleibt aber: Der ambulante und der stationäre Bereich müssen endlich verzahnt werden. Dabei müssen stationäre Angebote überall wohnortnah erhalten bleiben, wenngleich auch wir die Schaffung weiterer Medizinischer Versorgungszentren – seit Jahrzehnten als Polikliniken bekannt – unterstützen."

Diese Koordinierung habe die Staatsregierung nicht zustande gebracht, kritisierte die Abgeordnete. "Sie schafft es nicht einmal, Sachsens Krankenhäuser ausreichend bei den Investitionskosten zu unterstützen." Von den Ergebnissen der Zukunftswerkstatt zur Krankenhausentwicklung habe der Landtag bis dato nichts gehört. "Laut Parlamentsbeschluss sollte der Bericht eigentlich im Juni 2021 fertig sein, darauf warten wir immer noch. Auch ein Gesetzentwurf liegt noch nicht vor."

© dpa-infocom, dpa:210906-99-114741/2

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