Berlin. Laut des Ärztlichen Direktors des Vivantes Klinikum Spandau gab es in einer Rettungsstelle eine eingeschränkte Patientenversorgung.

Verdi-Verhandlungsführerin Meike Jäger hat einen Vivantes-Bericht über eine eingeschränkte Patientenversorgung in einer Rettungsstelle wegen des Streiks zurückgewiesen. „Es passiert auch sehr oft ohne Streik, dass Rettungsstellen abgemeldet werden“, sagte Jäger.

Nach Angaben des Ärztlichen Direktors im Vivantes Klinikum Spandau, Jörg Müller, hat es dort erhebliche Einschränkungen gegeben. „Wir mussten die Rettungsdienste in Spandau bitten, neurologische Akutpatienten mit lebensbedrohlichen Krankheitsbildern möglichst in andere Kliniken zu transportieren.“

„Diese Art von Vorwürfen weisen wir zurück. Es ist nicht so, dass wir nicht genügend Personal in die Rettungsstellen schicken würden“, so Jäger. Sie sehe in den Vivantes-Meldungen eher einen Versuch, den Streik in ein schlechtes Licht zu rücken.

Die Geschäftsführerin des Aktionsbündnisses Patientensicherheit, Ilona Köster-Steinebach, unterstützt den Ausstand. Sie betonte, dass Sperrungen von Betten oder Stationen nichts Neues seien. „Das findet aber auch unter Normalbedingungen aufgrund des Pflegepersonalmangels derzeit schon statt“, sagte sie im RBB-Inforadio.

Streik in Berlin: 1200 Betten in Kliniken sollen gesperrt werden

Die Gewerkschaft Verdi will ihren Streik beim Klinik-Konzern Vivantes und an der Charité an diesem Dienstag ausbauen. Es sei geplant, die Zahl der gesperrten Betten auf 1200 zu erhöhen, sagte Gewerkschaftssekretär Kristof Becker. Am Nachmittag ist laut Verdi zudem ein Demonstrationszug vom Bettenhaus der Charité zum Roten Rathaus geplant. Am Montag seien 900 Krankenhausbetten gesperrt gewesen, darunter 600 bei Vivantes und 300 bei der Charité.

Jeweils über 1000 Beschäftigte wollen täglich die Arbeit niederlegen, um für Entlastung und faire Bezahlung Druck zu machen, kündigte Verdi-Verhandlungsführerin Jäger an. Vivantes und Charité sind landeseigene Unternehmen. In den Kliniken gibt es insgesamt rund 8300 Betten.

Verdi wies ein neues Tarifangebot von Vivantes zurück

Die Gewerkschaft hatte am Freitag ein neues Tarifangebot von Vivantes zurückgewiesen. Am Donnerstag waren Mitarbeiter in den Kliniken von Vivantes und Charité in den unbefristeten Streik getreten. Sie setzten sich bei beiden Einrichtungen für einen Entlastungstarifvertrag ein. Bei den Vivantes-Töchtern geht es ebenfalls um bessere Arbeitsbedingungen sowie ums Geld.

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