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Pius-Hospital und Evangelisches Krankenhaus Oldenburg Mitarbeiter wollen Klinik-Fusion mitgestalten

Dirk Brandes (links), Vorsitzender der Mitarbeitervertretung des Evangelischen Krankenhauses, und Dr. Jens Marten, Vorsitzender der Mitarbeitervertretung im Pius-Hospital.

Dirk Brandes (links), Vorsitzender der Mitarbeitervertretung des Evangelischen Krankenhauses, und Dr. Jens Marten, Vorsitzender der Mitarbeitervertretung im Pius-Hospital.

Oldenburg - Die geplante Fusion des katholischen Pius-Hospitals mit dem Evangelischen Krankenhaus zu einem christlichen Innenstadtkrankenhaus in Oldenburg wirft für die insgesamt rund 3000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter viele Fragen auf. Das wurde bei einem gemeinsamen Pressegespräch mit den Mitarbeitervertretungen beider Häuser deutlich. Die Vorsitzenden Dirk Brandes (EV) und Dr. Jens Marten (Pius) sprachen sich ausdrücklich für eine Verschmelzung der beiden Häuser aus. „Das ist wirtschaftlich sinnvoll und bietet ein enormes Potenzial“, sagte Dr. Marten. Das Bischöfliche Offizialat in Vechta, das mit einer Zustimmung zur Fusion zögert, werde sich dem Schritt kaum verschließen können, erwartet der Internist; „die Zusammenlegung ist politisch gewollt“.

Einheitlicher Tarifvertrag

Neben einer allgemeinen Zusicherung der Geschäftsführungen, kein Beschäftigter werde sich durch die Fusion finanziell verschlechtern, gebe es allerdings noch keine Absprachen, betonten die Mitarbeitervertreter. Beide streben einen Tarifvertrag für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des neuen Hauses an – bislang gibt es lediglich im EV einen Haustarifvertrag für die rund 1600 Beschäftigten. „Unsere Vorstellung ist ein gemeinsamer Tarif TV ÖKO – Ökumenisches Krankenhaus Oldenburg – für alle Beschäftigten“, heißt es in einem Schreiben der beiden Mitarbeitervertretungen an alle Beschäftigten.

Welches Recht?

Das neue Krankenhaus müsse auch neue Wege gehen, bislang gebe es entweder evangelisches oder katholisches Arbeitsrecht, aber kein ökumenisches. Denkbar sei zum Beispiel ein Tarifvertrag nach weltlichem Recht, „wobei auch nach kirchlichem Recht ein Tarifvertrag möglich wäre“, sagte Brandes. „Dies würde eine Beschäftigtenvertretung durch eigene Mandatsträger im Aufsichtsgremium erlauben.“ Beide Seiten warnen vor „Flickschusterei“ durch verschiedene Tarifverträge für ein Haus. „Die Fusionen in Wilhelmshaven und Delmenhorst sind hier negative Beispiele.“

Unruhe

Bei den Beschäftigten gebe es Unruhe über mögliche Veränderungen am Arbeitsplatz. „Schließlich haben wir außer im medizinischen Bereich in weiten Teilen doppelte Strukturen“, sagte Brandes. „Das kann dazu führen, dass Mitarbeitende in anderen Bereichen eingesetzt werden.“ Die durch einen Zeitungsbericht bekanntgewordenen Fusionsgespräche hätten „Empörung und Enttäuschung“ in den Mitarbeitervertretungen ausgelöst, berichten Brandes und Dr. Marten. „Uns wird immer Transparenz versprochen, aber dann erfahren wir, dass seit eineinhalb Jahren hinter unserem Rücken weitreichende Veränderungen vorbereitet werden.“

Man müsse Wissenschaftsminister Björn Thümler fast dankbar sein, dass er durch Äußerungen gegenüber der Presse die Gespräche publik gemacht habe. „Denn wir wollen proaktiv mitgestalten und nicht vor vollendete Tatsachen gestellt werden.“

Christoph Kiefer
Christoph Kiefer Reportage-Redaktion (Chefreporter)
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