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Mehr Therapieplätze an der KinderklinikKinderpsychiatrie in Sankt Augustin wächst

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Die Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie ist in einem Nebengebäude der Klinik untergebracht.

Sankt Augustin – Es hat lange gedauert, doch nun kam die erfreuliche Nachricht. Die Asklepios-Kinderklinik bekommt zehn neue Therapieplätze in der Kinder- und Jugendpsychiatrie. „Darauf haben wir und insbesondere die Familien in der Region viel zu lange gewartet. Jetzt dürfen wir endlich das tun, was wir seit Jahren tun wollten: den betroffenen Kindern und Jugendlichen mit akuten psychiatrischen Erkrankungen eine schnellstmögliche und hochprofessionelle Hilfe anbieten“, betont Stefanie Wied, Geschäftsführerin der Klinik.

Zehn neue Therapieplätze

36 statt 26 Plätze gibt es nun in der teilstationären Abteilung. Im Mai vorigen Jahres sah die Sache noch anders aus. Da berichtete Asklepios-Konzernpressesprecher Rune Hoffmann, es gebe Probleme mit der Bewilligung von zehn „dringend benötigten Therapieplätzen“. Psychiaterin und Asklepios-Chefärztin Julia Gille wies schon damals darauf hin, dass es in Familien „dramatische Situationen“ gebe.

In den Zeiten von vorgeschriebenen „Bewegungseinschränkungen während der Corona-Krise“ seien in Familien viele Dinge eskaliert. Auch Lernprobleme seien verstärkt aufgetreten, berichtete Chefärztin Dr. Dorothea Jacobs. Die Folgen davon sind bis heute zu spüren.

„Die Corona-Pandemie hat die Fallzahlen insbesondere bei den Essstörungen wie der Magersucht spürbar steigen lassen“, berichtet Wied. Für alle Beteiligten sei es „sehr belastend gewesen“, immer wieder sagen zu müssen, dass kein Therapieplatz frei sei.

Wartezeiten belasten auch Ärzte

Manchmal bedeute dies, zuschauen zu müssen, wie es den Kindern von Monat zu Monat schlechter gehe und es dennoch andere Kinder und Jugendliche gebe, die aufgrund einer noch viel schlechteren Diagnose vordringlicher hätten behandelt werden müssen, so die beiden Chefärztinnen aus der Psychiatrie. Das gehe an niemandem spurlos vorüber.

Als es sich abzeichnete, dass die Aufstockung der Plätze genehmigt wird, hat die Kinderklinik sofort reagiert. In dem Gebäude wurden die dafür notwendigen Räume durch Umbauten schnell gefunden. Wied betont, dass trotz mehrmaliger und mehrjähriger Beantragung überhaupt so kurzfristig eine Erweiterung möglich sei, hätten die Kinder und Jugendlichen der Region dem persönlichen Einsatz der Landtagsabgeordneten Katharina Gebauer (CDU), des Landrates Sebastian Schuster (CDU) und des Sankt Augustiners Bürgermeisters Max Leitterstorf (CDU) zu verdanken.

Es sei wichtig, dass das Land Nordrhein-Westfalen die zusätzlichen zehn Plätze nun fördere. Damit würden Möglichkeiten geschaffen, Wege aus der Krankheit zu finden.

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„Die Kinderklinik hat einen unschätzbaren hohen Stellenwert in der Region“, betont Schuster. „Nicht zuletzt die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass der Bedarf für das spezielle Angebot der Kinder- und Jugendpsychiatrie gegeben ist.“ Das bestätigt auch Geschäftsführerin Wied. „Die Erweiterung des Angebotes ist eine echte Erweiterung und keine Verlagerung der Plätze von anderen Klinikstandorten zu uns. Es geht nirgends Platz verloren und jetzt können wir endlich unsere Warteliste so schnell wie möglich verkürzen.“

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