Potsdam (dpa/bb) - In der laufenden Tarifauseinandersetzung für die Beschäftigten der Brandenburger Asklepios-Kliniken hat die Gewerkschaft Verdi weitere Streikwellen angekündigt. Mitte der Woche werde darüber entschieden, sagte Gewerkschaftssekretär Ralf Franke am Montag auf Anfrage. Es werde nicht durchgängig gestreikt, um die medizinische Versorgung vor Ort zu sichern.

Am Mittwoch endet zunächst mit Ende der Nachtschicht der sechstägige Streik von bis zu 150 Mitarbeitern an den drei Standorten in Brandenburg an der Havel, Teupitz und Lübben. "Die Arbeitgeber haben nun Zeit, neue Angebote zu unterbreiten", sagte Franke. Für Dienstag ist eine zentrale Streikdemonstration und Kundgebung in Lübben (Dahme-Spreewald) angekündigt.

Die bislang letzte Verhandlungsrunde gab es am 22. Juni. In einer Urabstimmung Anfang Oktober hatten sich knapp 91 Prozent der abstimmungsberechtigten Gewerkschaftsmitglieder für einen unbefristeten Streik ausgesprochen.

Die rund 1450 Brandenburger Beschäftigten wollen mit dem Arbeitskampf erreichen, dass sie soviel verdienen wie ihre Kollegen an den Hamburger Standorten des Konzerns. Bislang sind es teilweise bis zu 10.600 Euro weniger im Jahr.

Der letzte Vorschlag der Arbeitgeber sah nach deren Angaben je nach Berufsgruppe höhere Gehälter innerhalb der zweijährigen Laufzeit von bis zu 16 Prozent vor. Die Gewerkschaft widerspricht dieser Darstellung. Nach ihren Berechnungen entspräche dies nur einer Gehaltssteigerung zwischen 4,1 bis 8,5 Prozent. Hinzu käme eine einmalige Corona-Sonderzahlung von 1200 Euro, für die es aber ein Jahr lang keine Tarifsteigerung geben solle.

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