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Melsunger Krankenhaus in Gefahr: Interessent am Klinikum sagt ab

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Die Asklepios Klinik in Melsungen.
Die Asklepios-Klinik in Melsungen ist in Gefahr. Niemand möchte das Krankenhaus übernehmen. © Damai D. Dewert

Die Asklepios-Klinik in Melsungen ist in Gefahr. Das Krankenhaus soll übernommen werden, doch ein weiterer Interessent hat abgesagt.

Melsungen – Die Zukunft des Melsunger Krankenhauses ist gefährdet und damit die Arbeitsplätze der Mitarbeiter: Das sagen Verdi Nordhessen und der Betriebsrat der Asklepios Schwalm-Eder-Kliniken. Der Landkreis bestätigte gegenüber der HNA am Montag auf Nachfrage, dass ein Interessent, mit dem in den zurückliegenden Monaten Übernahmegespräche geführt wurden, abgesagt hat. Mehr zur Zukunft des Melsunger Krankenhauses könne zum jetzigen Zeitpunkt nicht gesagt werden, heißt es weiter.

Größter Interessent war bis zuletzt das Fritzlarer Hospital zum Heiligen Geist. Dessen Geschäftsführung bestätigte gestern auf Anfrage, dass man von einer Übernahme absehe.

Krankenhaus in Melsungen: Zu viele Gründe sprechen gegen Übernahme

Es gebe zu viele Gründe, die gegen eine Übernahme der Asklepios-Klinik sprächen. Der medizinische Geschäftsführer, Dr. Carsten Bismarck, sagte: „Unter anderem spielt auch das Thema Bausubstanz eine Rolle bei der Entscheidung.“

Von Asklepios Schwalm-Eder war am Montag nicht mehr zur Absage des Hospitals zu erfahren, als dass aufgrund der Vertraulichkeitsvereinbarung zum jetzigen Zeitpunkt keine weiteren Informationen veröffentlicht werden können. Mit dem Landkreis sei vollständige Verschwiegenheit vereinbart.

Verdi Nordhessen und der Betriebsrat gehen davon aus, „dass es derzeit keine Klinikunternehmen gibt, die bereit sind, Asklepios als Betreiber des Krankenhauses in Melsungen wie vom Kreis gewünscht abzulösen“, heißt es in einer Mitteilung. Die Verunsicherung der Mitarbeiter sei groß, seit der Schwalm-Eder-Kreis dieses Vorhaben öffentlich gemacht habe.

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Asklepios-Klinik in Melsungen: Verunsicherung der Krankenhaus-Mitarbeiter ist groß

„War es schon vorher schwierig, freie Stellen in der Pflege oder im ärztlichen Dienst zu besetzen, ist dies aktuell aufgrund der Unsicherheit über die Zukunft der Klinik kaum mehr möglich“, heißt es weiter. Verdi fordert den Schwalm-Eder-Kreis deshalb auf, entweder unverzüglich einen neuen Betreiber zu präsentieren, der die Arbeitsplätze und Sozialleistungen der Mitarbeiter sichert oder mit dem derzeitigen Betreiber konkrete Gespräche über die Zukunft der Klinik aufzunehmen.

Der Schaden sei schon jetzt immens und es werde lange dauern, bis das zerstörte Vertrauen wieder aufgebaut ist. „Die Zukunft der Gesundheitsversorgung in Melsungen muss jetzt gesichert werden“, sagt Verdi weiter. (Damai Dewert, Barbara Kamisli, Daria Neu)

Betriebsrat: Lösung muss her

Die Auseinandersetzung zwischen dem Schwalm-Eder-Kreis und dem Klinikkonzern Asklepios werde auf dem Rücken der Mitarbeiter ausgetragen, kritisiert der Betriebsratsvorsitzende der Kliniken, Klaus Bölling. Es müsse jetzt eine tragfähige Zukunft geplant werden.

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