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Jahresabschluss 2020: Städtisches Klinikum weiterhin mit schwarzen Zahlen

Die SARS-CoV-2-Pandemie veränderte im Jahr 2020 die Welt. Seither arbeitet auch das Städtische Klinikum Dessau unter besonderen, oft schwierigen Bedingungen für die bestmögliche Versorgung seiner Patienten. Trotz aller Widrigkeiten ist es dem Klinikum im Jahr 2020 erneut gelungen, einen positiven Jahresabschluss zu erzielen.

Im Vergleich zum Jahr 2019 stieg der Umsatz um 7,5 Prozent auf mehr als 157 Millionen Euro. Gleichzeitig erhöhte sich der Gewinn von 850.000 Euro auf 1,5 Millionen Euro. Verwaltungsdirektor Dr. med. André Dyrna: „Gerade in Zeiten in denen der negative Branchentrend durch die Pandemie nochmals verstärkt wurde, ist es uns erneut gelungen, ein positives Ergebnis zu erzielen. Darauf können wir mit Recht stolz sein, zumal wir unsere Mitarbeiter nach Tarif entlohnen.“

Mit 99 Millionen Euro gab das Klinikum als größter Arbeitgeber in Dessau-Roßlau mehr als 60 Prozent des Umsatzes für Personalkosten aus. Die Zahl der Vollzeitkräfte erhöhte sich leicht auf 1.330 Mitarbeiter.

Pandemiebedingt gab es einen Rückgang der Fallzahlen um 13 Prozent. Elektive Eingriffe und nicht dringende Behandlungen mussten zeitweise aufgeschoben werden, um Betten für COVID-19-Patienten freizuhalten. Diese Umsatzverluste wurden durch Ausgleichszahlungen des Bundes kompensiert. Dr. med. Joachim Zagrodnick, Ärztlicher Direktor des Städtischen Klinikums: „Der Rückgang der Eingriffe war besonders im Frühjahr 2020 zu spüren. Trotz großer Anstrengungen schieben wir noch immer einen Teil der elektiven Eingriffe vor uns her.“

Unzufrieden ist die Betriebsleitung weiterhin mit den Engpässen bei der Finanzierung von Investitionen: „Eigentlich ist klar geregelt, dass diese Mittel vom Land kommen, aber schon seit Jahren müssen wir unsere Investitionen zum weit überwiegenden Teil selber aufbringen. So fehlen die Mittel, in neue Behandlungstechnik zu investieren. Das wird zunehmend auch zu einem strukturellen Problem.“

Auf ein gutes Jahr kann auch das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ), ein mit dem Klinikum eng verbundenes Unternehmen, zurückblicken. Durch die Einbeziehung neuer Praxen stieg der Umsatz um 16,5 Prozent auf 23,5 Millionen Euro. Das MVZ schloss das Geschäftsjahr 2020 mit einem Überschuss in Höhe von 283.000 Euro (2019: 433.000 Euro) ab. Der Rückgang ist auf Investitionen in neue Arztpraxen zurückzuführen. Mit mehr als 50 Arztsitzen hat sich das MVZ mittlerweile zu einem der bundesweit größten ambulanten Zentren entwickelt und sich in Zeiten steigender Praxisaufgaben als ein wichtiger Faktor für die Aufrechterhaltung der ambulanten Versorgung in der Region Dessau-Roßlau etabliert. 

Das Klinikum schreibt somit seit mehr als 20 Jahren schwarze Zahlen.

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