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Entscheidung gefallen Klinikum Leer darf Neurologie mit 30 Planbetten einrichten

Bekommt eine Neurologie: das Klinikum Leer.

Bekommt eine Neurologie: das Klinikum Leer.

Klinikum Leer

Leer - Die niedersächsische Gesundheitsministerin hat entschieden, dass das Klinikum Leer eine Fachabteilung für Neurologie mit 30 Planbetten einrichten kann. Darüber hinaus erhält auch das Krankenhaus in Lingen grünes Licht, wie die Pressestelle des Ministeriums mitteilte.

„Beide Kliniken haben in den letzten Jahren im Rahmen der Inneren Medizin neurologische Expertise aufgebaut. Mit der Neuzulassung der beiden Häuser wird der Zugang zu einer schnell erreichbaren Krankenhausbehandlung deutlich verbessert“, so die Pressestelle weiter. Durch neue neurologische Versorgungsangebote in Leer und Lingen könne für die Patientinnen und Patienten die Erreichbarkeitszeit für eine akute neurologische Behandlung nahezu halbiert werden.

Entscheidungsfindung

Im Jahr 2014 reichte das Klinikum Leer erstmals einen Antrag auf Einrichtung einer Neurologie mit Stoke Unit ein. Mehrfach wurde die Entscheidung verschoben. Ende November 2021 gab es dann zum dritten Mal in Folge kein eindeutiges Votum vom zuständigen niedersächsischen Krankenhausplanungsausschuss, weshalb die endgültige Entscheidung nun von der Ministerin getroffen werden musste. 

Ohne Gegenwind lief die Antragsstellung übrigens nicht. Sowohl umliegende Kliniken mit neurologischen Abteilungen als auch die niedersächsischen Krankenkassen sprachen sich immer wieder gegen die Neurologie in Leer aus.

Dank an Gesundheitsministerin

„Ich freue mich, dass sich die Anstrengungen für den Standort Leer letztendlich ausgezahlt haben. Den Fehlbedarf an neurologischen Betten in der Region Weser-Ems können wir mit der nun feststehenden Planung stark verringern“, erklärte Johanne Modder, Vorsitzende der SPD-Fraktion im Niedersächsischen Landtag und Abgeordnete im Wahlkreis Leer/Borkum. „Mein ausdrücklicher Dank gebührt der Gesundheitsministerin Daniela Behrens für diese mutige und richtige Entscheidung insbesondere vor dem Hintergrund, dass das Klinikum Leer in den vergangenen Jahren sehr viel eigene Expertise im neurologischen Bereich aufgebaut und im nennenswerten Umfang bereits an der Versorgung von Schlaganfällen teilgenommen hat.“

SPD-Landtagsabgeordneter Sascha Laaken aus dem Wahlkreis Leer betonte: „Vor dem Hintergrund, dass im Falle eines Schlaganfalls jede Sekunde zählt, ist die Entscheidung, auf wohnortnahe Angebote zu bauen, absolut richtig. Ich bin fest davon überzeugt, dass das Klinikum Leer ideal zum Aufbau einer Neurologie geeignet ist.“ In Leer könne perspektivisch zudem der Fachkräftemangel effektiv bekämpft werden, „da das Klinikum mit einer eigenen neurologischen Abteilung eine Weiterbildungsermächtigung für das Fachgebiet erhalten wird“. Doch nicht nur die SPD-Abgeordneten zeigten sich begeistert, auch die CDU-Kreistagsfraktion erklärte: „Wir sind erleichtert und freuen uns sehr“, so Grietje Oldigs-Nannen, Vorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion.

CDU-Kreistagsfraktion ist erleichtert

„Jetzt können wir endlich Schlaganfallpatienten im gesamten Landkreis Leer die notwendig rasche Hilfe und bestmögliche neurologische Versorgungen bieten.“ Bisher seien Patienten in die Krankenhäuser nach Emden oder Westerstede gebracht worden, teilweise mit Transportzeiten von mehr als 30 Minuten. Die Christdemokraten hatten immer wieder auf die Dringlichkeit einer solchen Fachabteilung in Leer hingewiesen. Mit einer Unterschriftenaktion mit inzwischen fast 6000 Teilnehmern wurde die Forderung noch einmal untermauert. Im Juli 2020 hatten unter anderem die Fraktionsvertreter Dieter Baumann und CDU-Landtagsabgeordneter Ulf Thiele die Unterschriftenlisten an die damalige Sozialministerin Dr. Carola Reimann überreicht. „Mit der Zusage ist die erste wichtige Hürde geschafft. Jetzt brauchen wir eine schnelle Umsetzung der Pläne. Wir dürfen nicht noch mehr Zeit verstreichen lassen, schließlich ist jeder Schlaganfall ein Notfall“, mahnt Oldigs-Nannen.

Anuschka Kramer
Anuschka Kramer Team Nord
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