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Pius-Hospital und Evangelisches Krankenhaus Oldenburg Alle Fragen der Fusion sind geklärt – bis auf eine

Sind sich einig über den Zusammenschluss (von links): EV-Vorstand Dr. Alexander Poppinga, Pius-Geschäftsführer Michael Winkler, EV-Aufsichtsratsvorsitzender Helmut Hartig und Pius-Verwaltungsratsvorsitzender Josef Lange vor einem Kreuz aus Glas des Westersteder Künstlers Norbert Marten.

Sind sich einig über den Zusammenschluss (von links): EV-Vorstand Dr. Alexander Poppinga, Pius-Geschäftsführer Michael Winkler, EV-Aufsichtsratsvorsitzender Helmut Hartig und Pius-Verwaltungsratsvorsitzender Josef Lange vor einem Kreuz aus Glas des Westersteder Künstlers Norbert Marten.

Piet Meyer

Oldenburg - Das Pius-Hospital und das Evangelische Krankenhaus planen unverändert eine Fusion, die endgültige Entscheidung steht aber weiterhin aus. Das haben die beiden Chefs und die Vorsitzenden der Aufsichtsgremien in einem Gespräch mit dieser Redaktion bekräftigt. In einer gemeinsamen Absichtserklärung hätten beide Häuser nicht nur dieses Ziel formuliert, sondern auch mit Konzepten und Zahlen unterlegt, berichtete der Aufsichtsratsvorsitzende des Evangelischen Krankenhauses, Helmut Hartig.

Das ist der Plan

Das Pius und das EV wollen fusionieren. Die Pläne hatten beim Bekanntwerden im vergangenen Sommer Zustimmung in der Politik, bei Fachverbänden und in den Belegschaften ausgelöst. 

Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) hatte erklärt, die sich ergänzenden Angebote unter einem Dach zu vereinigen, bringe Vorteile für Patienten und die wirtschaftliche Sicherung der Standorte.

Bei einem Zusammenschluss entsteht ein Haus mit rund 800 Betten und mehr als 3000 Beschäftigten; es wäre damit in etwa so groß wie das Klinikum Oldenburg.

Die wirtschaftlichen Fragen einer Verschmelzung der beiden Kliniken zu einem gemeinsamen christlichen Krankenhaus seien geklärt, sagte der Vorsitzende des Verwaltungsrates des Pius-Hospitals, Dr. Josef Lange. „Da gibt es eine gemeinsame Grundlage, die von niemandem bestritten wird.“ Anders sehe es mit den rechtlichen Rahmenbedingungen aus. „Wir sind mit dem Bischöflich Münsterschen Offizialat in Vechta weiter in der Klärung stiftungsrechtlicher Fragen“, sagte Lange. Ein Gutachten sei dafür in Auftrag gegeben worden. Bis zum Sommer sollen die Ergebnisse vorliegen und bewertet werden.

Oberkirchenrat stimmt zu

Wie berichtet, hat das Bischöflich Münstersche Offizialat (BMO) unter Führung von Weihbischof Wilfried Theising Vorbehalte gegen eine Fusion. Die notwendige Zustimmung der Stiftungsaufsicht beim BMO zum Zusammengehen der beiden Häuser steht aus. Beim Evangelischen Krankenhaus, das ebenfalls durch eine kirchliche Stiftung getragen wird, hatte der Oberkirchenrat dagegen schon früh Zustimmung signalisiert. Die Aufsichtsgremien beider Häuser stehen ebenfalls geschlossen hinter dem Zusammenschluss.

Pius-Hospital und Evangelisches Krankenhaus arbeiten seit Jahren eng zusammen. Die Fachrichtungen der beiden Häuser ergänzen sich, auf allen Ebenen gibt es Kooperationen. Derzeit errichten beide Häuser einen Neubau für die gemeinsame Sterilgutaufbereitung.

Neue politische Vorgaben

Ein Zusammenschluss der beiden Häuser sei ein weiterer Schritt in dem Prozess der Verzahnung, sagte EV-Vorstand Dr. Alexander Poppinga. Die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen veränderten sich stark. Es gebe Strukturvoraussetzungen, die sich nur durch die Verschmelzung zu einem Haus abbilden ließen. Um als Versorger der höchsten Stufe anerkannt zu bleiben, müsse ein Haus zum Beispiel künftig sowohl eine Neurologie als auch eine Viszeralchirurgie vorhalten. „Die eine Abteilung ist im EV, die andere im Pius“, sagte Dr. Poppinga. „Auch wenn wir Luftlinie nur wenige hundert Meter auseinanderliegen, ist diese Voraussetzung derzeit nicht gegeben.“ Pius-Geschäftsführer Michael Winkler verwies auf die Mindestanzahl an Eingriffen, die zum Beispiel ab 2024 für die Anerkennung von bestimmten medizinischen Zentren nötig seien. „Kleinere Häuser, die nicht auf diese Fallzahl kommen, dürfen die Leistung dann nicht mehr erbringen.“

Christoph Kiefer
Christoph Kiefer Reportage-Redaktion (Chefreporter)
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