Für rund 1.000 nichtärztlich Beschäftigte der Sana-Kliniken Niederlausitz gGmbH gibt es mehr Lohn. Wie die Gewerkschaft ver.di mitteilte, konnte eine Tarifeinigung erzielt werden. Alle Beschäftigten erhalten somit für die seit April 2021 zurückliegenden Monate eine Einmalzahlung in Höhe von 450 Euro. Bei den Beschäftigten in der Pflege erhöht sich das monatliche Entgelt ab 1. Februar 2022 um 130 Euro und ab 1. Oktober um weitere 35 Euro. Bei den Nicht-Pflege-Beschäftigten gibt es rückwirkend zum Februar dieses Jahres 90 Euro mehr. Beschäftigte im Rettungsdienst bekommen ab dem 1. April 2022 1,8 Prozent mehr Lohn und Pflegebeschäftigte auf der Intensivstation erhalten ab 1. Februar 2022 die Intensivzulage von 46 Euro auf 100 Euro.
Die Gewerkschaft ver.di teilte dazu mit:
Bei den Tarifverhandlungen für die rund 1.000 nichtärztlichen Beschäftigten der Sana-Kliniken Niederlausitz gGmbH mit den Krankenhäusern in Senftenberg und in Lauchhammer konnte mit der Fortsetzung der 6. Verhandlungsrunde am 22. Februar 2022 eine Tarifeinigung erzielt werden. Alle Beschäftigten erhalten für die seit April 2021 zurückliegenden Monate eine Einmalzahlung in Höhe von 450 Euro (bei Teilzeitbeschäftigung anteilig). Bei den Beschäftigten in der Pflege erhöht das monatliche Entgelt ab 1. Februar 2022 um 130 Euro und ab 1. Oktober 2022 um weitere 35 Euro.
Bei den Nicht-Pflege-Beschäftigten in den Entgeltgruppen 5 bis 14, wie zum Beispiel bei Physiotherapeuten, Medizinisch-Technische-Radiologie-Assistenten (MTRA), bei Medizinischen Fachangestellten (MFA), bei Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter, bei Verwaltungsmitarbeiter/innen und bei Köchinnen und Köchen erhöht sich das monatliche Entgelt ab 1. Februar 2022 um 90 Euro. Bei den Nicht-Pflege-Beschäftigten in den unteren Entgeltgruppen 1 bis 4, wie zum Beispiel bei Reinigungsbeschäftigten, bei Küchenhelferinnen, bei Service-Assistenten und beim Hol- und Bringedienst erhöht sich das monatliche Entgelt ab 1. Februar 2022 nur um 45 Euro. Dafür wird bei den Nicht-Pflege-Beschäftigten in den Entgeltgruppen 1 bis 4 die tariflich geregelte wöchentliche Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich (ohne Lohnkürzung) zum 1. Mai 2022 um 5 Prozent von 40 Stunden auf 38 Stunden reduziert. Bei den Beschäftigten in der Pflege und bei den Beschäftigten in den Entgeltgruppen 5 bis 14 gilt schon seit Januar 2007 eine 38-Stunden-Woche. Bei diesen Beschäftigten wurde im Jahr 2007 die wöchentliche Arbeitszeit zur damaligen Beschäftigungssicherung von 40 Stunden auf 38 Stunden ohne Lohnausgleich reduziert.
Bei den Beschäftigten im Rettungsdienst (Rettungswache Senftenberg und Luftrettung Senftenberg) erhöhen sich die monatlichen Entgelte zum 1. April 2022 um 1,8 Prozent. Die Beschäftigten im Rettungsdienst erhalten damit ein monatliches Entgelt in der Höhe, wie es auch im öffentlichen Dienst gezahlt wird. Für alle Beschäftigten, die in Wechselschicht arbeiten, erhöht sich zusätzlich ab 1. Februar 2022 die monatliche Wechselschichtzulage um 45 Euro von 105 Euro auf 150 Euro.
Für die Pflegebeschäftigten auf der Intensivstation erhöht sich ab 1. Februar 2022 die Intensivzulage von 46 Euro auf 100 Euro. Bei einer Pflegefachkraft in Wechselschichtarbeit erhöht sich das monatliche Entgelt zum 1. Februar 2022 in Summe um 175 Euro. Bei einer Pflegefachkraft auf der Intensivstation in Wechselschichtarbeit erhöht sich das monatliche Entgelt zum 1. Februar 2022 in Summe um 229 Euro. Die im Tarifvertrag geregelte Jahressonderzahlung (umgangssprachlich Weihnachtsgeld) bleibt weiterhin erhalten. Die Arbeitgeberseite wollte bei den ersten Tarifangeboten die Jahressonderzahlung streichen.
Verhandlungen liefen seit September 2021
Die betriebliche ver.di-Tarifkommission hat dem Verhandlungsergebnis zugestimmt, auch wenn eine vollständige Angleichung an den Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) mit dieser Tarifeinigung noch nicht durchgesetzt werden konnte. Seit September 2021 wurden die Tarifverhandlungen für die rund 1.000 nichtärztlichen Beschäftigten geführt. Am 25. Januar 2022 und am 11. Februar 2022 gab es jeweils einen Warnstreik am Krankenhaus in Senftenberg und am 11. Februar 2022 gab es einen Warnstreik am Krankenhaus in Lauchhammer. Mit dem Verhandlungsergebnis konnte eine spürbare Entgelterhöhung in der Pflege erzielt werden. Trotzdem wurde das Entgeltniveau vom Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) noch nicht erreicht. Die Tarifeinigung steht noch unter dem Vorbehalt der Gremien der ver.di-Bundesebene. Die Tarifeinigung erhält eine Laufzeit bis zum 30. April 2023. Spätestens im Mai 2023 können erneut Tarifverhandlungen für die rund 1.000 nichtärztlichen Beschäftigten geführt werden.
Angriff auf Ukraine: Entwicklungen & Reaktionen aus der Lausitz
Alle aktuellen Reaktionen, Auswirkungen und Entwicklungen haben wir in einer Übersicht zusammengetragen ->> Weiterlesen
Red. / Presseinformation