Moers/Rheinberg. Die St. Josef ist in Moers und Rheinberg aktiv. Jetzt gibt es einen neuen Partner. Der ist bereits in Dinslaken und Duisburg aktiv.

Die St. Josef-Krankenhaus GmbH in Moers und Rheinberg kooperiert künftig mit der Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe (GFO). Die GFO betreibt am Niederrhein bereits Krankenhäuser in Dinslaken (St. Vinzenz) und Duisburg (St. Camillus) und übernimmt in Moers als neuer, zusätzlicher Träger die Mehrheitsanteile. Bisher war die Stiftung St. Josef-Krankenhaus Moers alleiniger Träger.

Stimmt das Kartellamt der Übernahme der St. Josef Krankenhaus GmbH Moers durch die GFO zu, gilt die neue Kooperation rückwirkend zum 1. Januar 2022, wie St. Josef-Geschäftsführer Ralf H. Nennhaus auf NRZ-Anfrage erklärte. Laut Nennhaus hat sich das St. Josef mit Blick auf die Krankenhausplanung der Landesregierung und die nationale Krankenhaus-Finanzierung bereits seit geraumer Zeit um einen Kooperationspartner bemüht.

Zur St. Josef Krankenhaus GmbH Moers gehören das gleichnamige Krankenhaus in Moers sowie das St. Nikolaus Hospital in Rheinberg mit insgesamt 515 Betten, Einrichtungen der Altenhilfe, das Hospiz Haus Sonnenschein in Rheinberg sowie Medizinische Versorgungszentren (MVZ) und das Gesundheitszentrum Niederrhein mit seinem therapeutischen Angebot. Zum GFO-Verbund zählen laut Mitteilung bislang mehr als 70 Einrichtungen, darunter neun Krankenhäuser mit 16 Standorten.

Nennhaus sagte auf NRZ-Anfrage, der St. Josef-Krankenhaus GmbH gehe es wirtschaftlich gut, in den Jahren 2019 und 2020 habe eine „schwarze Null“ unterm Strich gestanden, die Zahlen für 2021 lägen noch nicht vor. Die Suche nach einem Partner sei in dem Bewusstsein erfolgt, dass sich die Krankenhaus-Landschaft verändern werde. Nennhaus: „Wir wollten nicht in die schwierige Situation kommen, das Krankenhaus irgendwann aus finanziellen Gründen verkaufen zu müssen.“

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Dass die – deutliche größere – GFO die Mehrheit der Anteile übernehme, habe steuerliche Gründe, bei 50:50-Beteiligungen würde zum Beispiel beim Austausch von Dienstleistungen Umsatzsteuer anfallen. Das sei bei der jetzt getroffenen Regelung nicht der Fall. Synergien seien nicht im medizinischen Bereich möglich, aber auch mit dem St. Vinzenz-Hospital in Dinslaken in den Bereichen Medizin-Controlling und Personalentwicklung.

Das Angebot der St. Josef Krankenhaus GmbH Moers bleibe komplett erhalten, so Nennhaus. Auch Arbeitsplätze seien durch die Kooperation nicht gefährdet. Nennhaus: „Ich weiß allerdings nicht, was die Krankenhausplanung hier bringt.“ Die GmbH hat etwa 1400 Mitarbeitende, davon rund 1200 in Moers. Mit Blick auf die Anteile sei, so Nennhaus, langfristig auch denkbar, dass die GFO mehr übernehme. Dann würde sich die ehrenamtlich arbeitende Stiftung wieder stärker auf ihren eigentlichen Zweck konzentrieren können: Die Unterstützung der Einrichtungen.