zum Hauptinhalt
Der Charité-Bettenturm in Berlin-Mitte.

© Thomas Imo/imago images/photothek

„Newsweek“ über Berlins Universitätsklinik: Charité zum fünftbesten Krankenhaus der Welt gewählt

Ein US-Magazin listet die landeseigene Universitätsklinik in seinem Ranking oben. Entscheidend für einen guten Platz ist Renommee unter Ärzten.

Das unter Politfunktionären renommierte US-Magazin "Newsweek" hat die Berliner Charité zum fünftbesten Krankenhaus der Welt gewählt. Den ersten von 250 Plätzen des Rankings belegte für 2022 erneut die Mayo Clinic im US-Bundesstaat Minnesota.

"Newsweek"-Online lobt, dass die gelisteten Krankenhäuser zuletzt an vorderster Front im sich ständig wandelnden Kampf gegen Covid-19 stehen, sich also schnell an neue Herausforderungen anpassen mussten.

Die Charité lag die letzten Jahre stets unter den ersten zehn Plätzen. Berlins landeseigene Universitätsklinik ist damit im "Newsweek"-Ranking die beste Klinik Europas. Nach der Charité das nächste deutsche Krankenhaus ist die Hochschulmedizin Heidelberg auf dem 16. Platz.

Charité-Chef Heyo Kroemer sagte dem Tagesspiegel, er danke seinen Beschäftigten, denn diese "Newsweek"-Platzierung sei schon wegen der Coronakrise nicht selbstverständlich.

Entscheidend für die Platzierung ist das internationale Renommee einer Klinik, also der Eindruck, den die weltweit befragten Ärzte von einem Krankenhaus haben. Kliniken, deren Name wegen ihrer gut vernetzten Mediziner in anderen Staaten bekannt sind, liegen meist vorn.

[Wenn Sie aktuelle Nachrichten aus Berlin, Deutschland und der Welt live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]

Mit der Charité als Nukleus soll Berlin zur international geachteten Medizinmetropole ausgebaut werden; so hatte es sich Ex-Senatschef Michael Müller (SPD) gewünscht. Derzeit aber droht Streit zwischen der Berliner Krankenhausgesellschaft (BKG), der alle Großkliniken der Stadt angehören, und Gesundheitssenatorin Ulrike Gote (Grüne). Nach dem Krisenmodus in der Pandemie fordert die BKG mehr Investitionen in Bauten und Technik der Kliniken. Staatlich, privat und kirchlich betriebenen Krankenhäusern stehen gleichermaßen öffentliche Mittel zu.

[Gesundheit vor Ort - immer wieder Thema in den bezirklichen Newslettern vom Tagesspiegel, ganz unkompliziert und kostenlos bestellen unter leute.tagesspiegel.de]

Der aktuelle Haushaltsbeschluss des rot-grün-roten Senats sei "das krasse Gegenteil" vom "Zukunftsprogramm für Krankenhäuser", das die Koalition angekündigt hatte, sagte BKG-Geschäftsführer Marc Schreiner.

Demnach würden für die Jahre 2022 und 2023 mit jeweils insgesamt 150 Millionen Euro weniger in die 60 Kliniken der Stadt investiert als noch im vergangenen Jahr: "Da muss ein gewaltiger Irrtum vorliegen", sagte Schreiner. "Das im Koalitionsvertrag versprochene ‚Zukunftsprogramm für Krankenhäuser‘ benötigt Investitionen von 350 Millionen Euro pro Jahr."

Bauten muss laut Gesetz das Land bezahlen, die Beschäftigten aber werden mit Krankenkassen-Mitteln entlohnt. Den meisten Kliniken fehlt Pflegepersonal, die Charité sucht gerade mit einer auffälligen Werbekampagne nach Fachkräften. Die Charité beschäftigt an ihren Standorten in Mitte, Wedding, Lichterfelde und Buch insgesamt 19.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Zur Startseite