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DOI: 10.1055/s-0042-1746400
Stationäre Krankenhausaufenthalte aufgrund orthopädischer Eingriffe: Häufigkeit und Liegedauer bei Menschen mit und ohne Diabetes zwischen 2015 und 2019 in Deutschland
Hintergrund Diabetes ist mit häufigeren und längeren Krankenhausaufenthalten assoziiert. Ob dies auch für orthopädische Operationen zutrifft, soll diese Studie ermitteln.
Methoden Anhand der DRG-Statistiken (Diagnoses Related Groups) des Statistischen Bundesamtes (DESTATIS) wurden die Krankenhausaufenthalte von Menschen mit Typ-1 oder Typ-2-Diabetes (Definition nach ICD-10 E10/E11 als Haupt-/Nebendiagnose mit denen von Menschen ohne Diabetes (Alter≥40 Jahre) in den Jahren 2015-2019 verglichen. Dabei wurde die Häufigkeit der Fälle/100.000 Einwohner und die Liegedauer (Tage) stratifiziert nach Altersgruppen (10-Jahres Schritte) und Geschlecht bei Hüft-Endoprothesen, Knie-Endoprothesen und Wirbelsäulenoperationen ausgewertet.
Ergebnisse Bei Frauen mit Diabetes im Alter von 40-60 Jahren waren alle drei Prozeduren häufiger als bei Frauen ohne Diabetes. Die größten Unterschiede zeigten sich bei Knie-Endoprothesen (Diabetes: 164 [155-174] vs. kein Diabetes: 50 [49-51] Fälle/100.000 Einwohner mit 95%-KI) und bei Wirbelsäulenoperationen (564 [547-581] vs. 385 [383-388] Fälle/100.000 Einwohner) im Alter von 40-50 Jahren. In höherem Alter und bei Männern waren die Prozeduren häufiger bei Menschen ohne Diabetes. Die Liegedauer war bei allen Fällen mit Diabetes erhöht (alle p-Werte<0.01, außer Hüft-Endoprothesen und Knie-Endoprothesen (Männer) im Alter von 40-50 Jahren). Bei Hüft-Endoprothesen betrug die durchschnittliche Liegedauer (Mittelwert mit Standardabweichung über alle Gruppen, Diabetes vs. kein Diabetes) 14,0 (10,9) vs. 11,8 (8,3) Tage. Bei Knie-Endoprothesen waren es 10,8 (7,2) vs. 9,8 (5,4) Tage, bei Wirbelsäulenoperationen 12,9 (14,8) vs. 9,4 (10,7) Tage.
Schlussfolgerung Orthopädische Eingriffe scheinen bei Frauen mit Diabetes vorverlagert zu sein. Bei Männern mit Diabetes waren diese Operationen insgesamt seltener. Die Gründe müssen weiter untersucht werden.
Publication History
Article published online:
26 May 2022
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Georg Thieme Verlag KG
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