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Förderverein St. Anna-Klinik warnt vor Krankenhaus-Schließungen

Die Löninger sehen die Häuser im gesamten Landkreis Cloppenburg bedroht, wenn das Land seine Pläne für das neue Krankenhausgesetz umsetzt. Eine Rolle spielen dabei auch geplante Zentralkliniken.

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Agnes Menke und Clemens Olberding vom Vorstand des Fördervereins. Foto: Landwehr

Agnes Menke und Clemens Olberding vom Vorstand des Fördervereins. Foto: Landwehr

Der Vorstand des Löninger Fördervereins St. Anna-Klinik warnt vor zahlreichen Krankenhausschließungen, wenn das Land Niedersachsen das geplante Krankenhausgesetz verabschieden sollte. Der Vorsitzende, Clemens Olberding, warnt, dass es im Landkreis Cloppenburg in Zukunft sogar gar keine Krankenhäuser mehr geben werde. Vorstandsmitglied Agnes Menke forderte die Kommunen auf, an einem Strang zu ziehen, um die Kliniken zu erhalten. "Eigeninteressen durchsetzen zu wollen, ist der falsche Weg", sagte sie bei der Mitgliederversammlung des Fördervereins.

Bei der Versammlung hatte Olberding seine Sorgen erläutert. Demnach sei davon auszugehen, dass es rund  40 von 168 Krankenhäusern im Land künftig nicht mehr geben werde. Die Pläne der Landesregierung sehen Maximalversorger mit mindestens 600 Betten für 8 Versorgungsregionen vor. Daneben solle es Schwerpunktversorger geben, die in 45 Minuten erreichbar seien. Grundversorger sollen bei Notfällen binnen 30 Minuten erreichbar sein.

Olberding fürchtet massive Auswirkungen auf den Landkreis Cloppenburg. Die Kliniken in Friesoythe, Cloppenburg, Vechta, Lohne und Damme gehörten zur Schwester Euthymia-Stiftung. Die katholische Stiftung plane allerdings ein Großkrankenhaus Vechta-Lohne. Mit weiteren Großkrankenhäusern in Osnabrück und Oldenburg seien dann Schwerpunktversorger aus allen Teilen des Kreises Cloppenburg binnen 30 Minuten zu erreichen. Dann brauche es keine Grundversorger mehr.

Menke sieht bereits Unterversorgung im Landkreis

Agnes Menke sagte: "Es ist eigentlich unverständlich, dass die Öffentlichkeit diese Entwicklung scheinbar tatenlos hinnimmt, zumal die Versorgung mit Krankenhausbetten in der Region ohnehin schon schlecht ist." So entfielen in Niedersachsen 5,3 Krankenhausbetten auf 1000 Einwohner, im Kreis Vechta seien es sogar 6,2 und im Kreis Cloppenburg lediglich 2,8 – eine deutliche Unterversorgung.

Dabei sei das Löninger Krankenhaus gut ausgelastet – 2021 zu 90 Prozent. Zudem gebe es mit der Urologie, der Orthopädie und der Viszeralchirurgie "Leuchtturmabteilungen". Hierin sieht der Vorstand des Fördervereins die Zukunft: "Die Häuser müssen zum einen die Grundversorgung anbieten können und sich spezialisieren. Dazu müssen sie mit anderen Häusern kooperieren. Mit Quakenbrück – ebenfalls gefährdet – zusammen hat Löningen knapp 500 Betten und damit eine Existenzberechtigung“, betonte Olberding.


Weiter auf der Tagesordnung des Treffens standen Wahlen: Bei der Versammlung des Fördervereins wurde Clemens Olberding als Vorsitzender wiedergewählt. Ihn unterstützen Angelika Hemmen-Funk, Hans Götting, Agnes Menke und Klaus Hölzen. Kassiererin bleibt Rita Schrage, Schriftführerin Christina Heßler und Beisitzer Peter Imbusch, Hubert Greten und Monika Gerdes.

Der Verein unterstützt die Anschaffung einer neuen Bestuhlung für die Cafeteria mit 17.000 Euro. Ein Liege-Lift-Rollstuhl wurde der Intensivstation bereits zur Verfügung gestellt, um die Mobilisierung der Patienten zu unterstützen.

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