Fassade des Bettenhauses Klinikum Oberberg Gummersbach

Zukunftsplan für "Klinikum Oberberg": 40 Millionen Euro Anbau in Gummersbach

Stand: 15.06.2022, 14:45 Uhr

Das Klinikum Oberberg will den Standort in Waldbröl verkleinern. Die invasive Kardiologie und die Gefäßchirurgie sollen stattdessen am Standort in Gummersbach angesiedelt werden. Mit diesem Zukunftsplan sollen beide Standorte des Klinikums die Neuordnung der Krankenhauslandschaft in NRW überstehen.

Von Susanne Lang-Hardt

Gummersbach soll so in die Liga der Krankenhäuser mit erweiterter Notfallversorgung aufsteigen. Im Gegenzug wird der Standort in Waldbröl schlanker mit einem Fokus auf die Grundversorgung. Dazu kommt eine neue Geriatrie. Den Zukunftsplan hat die Geschäftsführung des Krankenhauses zusammen mit einem Gutachter ausgearbeitet.

Jetzt beginnen die Diskussionen

Drei Männer sitzen an einem Tisch

Geschäftsführer, Landrat und Gutachter auch der Pressenkonferenz.

"Uns ist bewusst, dass jede Veränderung zu Diskussionen führt", sagt der Oberbergische Landrat Jochen Hagt. Und: "Man möchte am liebsten am Standard festhalten, ist stolz auf das, was man in der Klinik hat." Waldbröl hat mehr als 300 Betten und nimmt pro Jahr 10.000 stationäre Fälle auf. Gummersbach ist mit über 500 Betten größer und hat mehr als doppelt so vielen Patienten, die mehrere Tage stationär behandelt werden. Dazu kommen viele ambulante Eingriffe in beiden Häusern. 

Anbau in Gummersbach nötig

Waldbröl hat in den vergangenen 14 Jahren schon die Kinderklinik und die Geburtshilfe mit Gynäkologie verloren. Dagegen hatten viele Waldbröler vergeblich protestiert. Jetzt sollen dort auch noch die invasive Kardiologie und die Gefäßchirurgie schließen. Für die Ansiedlung dieser Bereiche in Gummersbach fehlt aktuell allerdings der Platz. Geplant sind Anbauten in Höhe von rund 40 Millionen Euro.

Alles wird anders: Statt Bettenplan bald Leistungsgruppen 

"So kann es nicht bleiben", sagt Gutachter Roeder. "Es wird mehr an Leistung angeboten als wir brauchen, um die Bevölkerung zu versorgen." Landrat Jochen Hagt ergänzt, dass man sich auch Oberberg an die neuen Gegebenheiten anpassen müsse, "da führt kein Weg dran vorbei."

Es gehe nicht um Vorteile für die Standorte, sondern um die Verhandlungsposition gegenüber dem Land NRW, wenn es darum geht, welche Krankenhäuser schließen müssen. 

Umsetzung kann noch Jahre dauern

Wenn das Land vom Konzept des "Klinikum Oberberg" überzeugt sein sollte, geht es an die praktische Umsetzung. Allein der 40-Millionen-Anbau in Gummersbach muss geplant werden und ohne Fördermittel läuft nichts.