Umstrukturierungen Landkreis will Altmark-Klinikum finanziell unterstützen
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16. Juni 2022, 16:12 Uhr
Das Altmark-Klinikum mit seinen Standorten in Salzwedel und Gardelegen hat hohe Verluste eingefahren. Nun will der Landkreis einspringen und dabei helfen, die Krankenhäuser aus der Krise zu führen. Laut Landrat Michael Ziche (CDU) sollen die Kliniken dazu umstrukturiert werden.
Das Altmark-Klinikum mit Standorten in Salzwedel und Gardelegen ist schon seit längerer Zeit ein Sorgenkind der Politik. Über Jahre wurden an den Kliniken hohe Verluste eingefahren. Zuletzt wurde in Gardelegen die Kinderklinik geschlossen. Jetzt will der Salzwedeler Kreistag die Kliniken finanziell unterstützen, damit der Betrieb weitergehen kann. Es geht um Millionen-Summen, aber auch um Umstrukturierungen.
Ohne das Geld vom Landkreis droht den Kliniken bereits im Herbst die Zahlungsunfähigkeit. Mit einem Kredit in Höhe von drei Millionen Euro soll für die kommenden anderthalb Jahre Sicherheit geschaffen werden. Landrat Michael Ziche (CDU) kritisierte, die finanzielle Schieflage komme durch eine unzureichende Finanzierung durch Bund und Land.
Das passiert vor dem Hintergrund, dass der Bund und das Land ihren Verpflichtungen nicht nachkommen, die entsprechende Finanzierung vernünftig auszugestalten. Soll also heißen, die laufenden Kosten, die über diese Fallpauschalen finanziert werden, sind in bestimmten Bereichen nicht auskömmlich.
Verluste im Millionenbereich
Im vergangenen Jahr lag der Verlust dieser Krankenhäuser bei mehr als 5,6 Millionen Euro. Die Pressesprecherin des Altmark-Klinikums, Franka Petzke, sagte MDR SACHSEN-ANHALT, die Corona-Pandemie habe besonders zu der angespannten finanziellen Situation beigetragen, weil viele planbare Behandlungen hätten abgesagt werden müssen. Außerdem habe es in vielen Bereichen gestiegene Kosten gegeben, unter anderem für Honorarkräfte zum Ausgleich personeller Engpässe.
Michael Ziche befürchtet, dass die Krankenhäuser die Kredite des Landes zur Unterstützung nicht zurückzahlen können. Er sagte MDR SACHSEN-ANHALT: "Das Risiko ist natürlich groß, wir kennen ja die Jahresabschlüsse des Altmark-Klinikums. Wir arbeiten seit Jahren mit Defiziten. Und von daher wollen wir uns aber auch solidarisch zeigen, weil wir wissen, dass es ein Gesamtpaket gibt. Und dieses Gesamtpaket soll dann helfen, dass das Altmark-Klinikum letztendlich seine Aufgabe erfüllt, aber auch wirtschaftlich sauber dasteht."
Umstrukturierungen sollen aus der Krise führen
Um in Zukunft sowohl die Versorgung sicherzustellen, als auch sauber zu wirtschaften, sollen die Kliniken umstrukturiert werden. Die beiden Krankenhäuser in Salzwedel und Gardelegen sollen zukünftig eigene Schwerpunkte bilden statt jeweils alle Behandlungen anzubieten. Unter anderem soll die Kooperation mit dem Uniklinikum Magdeburg und dem Klinikum Magdeburg ausgebaut und die Telemedizin verstärkt werden. In Gardelegen soll die Geriatrie von 28 auf 56 Betten verdoppelt werden.
Für den Ausbau soll der Altmarkkreis Salzwedel auch noch einmal 1,2 Millionen Euro zuschießen. Eine Sprecherin der Betreibergesellschaft Salus Altmark Holding gGmbH sagte, dabei gehe es um eine langfristige Absicherung der medizinischen Versorgung. Bis 2026 sollen die Kliniken auf diesem Weg aus den roten Zahlen herausgeführt sein.
MDR (Bernd-Volker Brahms, Leonard Schubert)
MDR SACHSEN-ANHALT
steka am 16.06.2022
Beide großen Regierungsparteien führen ein "sozial" in ihren Namen, lassen es aber in ihren Regierungsfunktionen schnell vergessen. Krankenhäuser, Kliniken und auch Arztpaxen sollte alles für die Gesundheit und Genesung der Patienten tun können ohne finanziellen Limit und ohne Gewinnstreben.
Der staat sollte auch dafür da sein finanzielle Vorsorge für solche Einrichtigen zu treffen anstatt Steuergelder für sinnlose Projekte, die nur das Ego der Politiker bedienen. Für die 17 Milliarden US-Dollar, die allein Intel in den Anus gestekt werden, könnte man alle Kranhäuser sorgrenfrei machen.