Die Vorgaben des Gemeinsamen Bundesausschusses zum Akutschmerzmanagement

Zusammenfassung

Die Qualität der postoperativen Schmerztherapie in Deutschland zeigt eine heterogene Versorgungspraxis und große Qualitätsunterschiede zwischen einzelnen Institutionen. Die Vertretung der Patienten im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) setzt sich daher bereits seit mehreren Jahren entschieden dafür ein, dass Instrumente der untergesetzlichen Normgebung verwendet werden, um die Qualität der perioperativen Schmerztherapie in Deutschland für die Patientinnen und Patienten spürbar zu verbessern. Als Ergebnis dieser Bemühungen wurde im Oktober 2020 vom G‑BA eine verbindliche Vorgabe für das interne Qualitätsmanagement in die Qualitätsmanagement-Richtlinie (QM-RL) aufgenommen. Sie beschreibt konkret die strukturellen und prozeduralen Anforderungen an ein internes Qualitätsmanagement zum Akutschmerz für alle Einrichtungen, in denen Operationen und vergleichbare, potenziell schmerzhafte Interventionen durchgeführt werden. In diesem Artikel werden der Inhalt dieser Regelung und die daraus resultierenden Konsequenzen für die Einrichtungen, die medizinischen und administrativen Leitungen und insbesondere die Rolle der Anästhesie beschrieben.

Abstract

The quality of postoperative pain therapy in Germany shows a heterogeneous treatment practice and large differences in quality between individual institutions, The patient representatives in the Federal Joint Committee (G-BA) have therefore decisively campaigned for many years that instruments of non-legislative standards are employed in order to noticeably improve the quality of perioperative pain therapy for patients in Germany. As a result of these efforts, in October 2020 a binding specification for internal quality management was included in the quality management guidelines (QM-RL) by the G‑BA. This describes in concrete terms the structural and procedural requirements for an internal quality management of acute pain for all institutions in which operations and comparable potentially painful interventions are carried out. This article describes the content of this regulation and the resulting consequences for the institutions, the medical and administrative management and especially the role of anesthesia.