Ursache für die verbesserte wirtschaftliche Lage der Kliniken 2020 sind laut Krankenhaus Rating Report des RWI-Leibniz-Instituts die finanziellen Hilfen, die Bund und Länder den Krankenhäusern wegen der Corona-Pandemie gezahlt haben.
Diese würden den Kliniken aber nur kurzfristig helfen, heißt es. Die Experten des RWI gehen davon aus, dass die Zahl der insolvenzbedrohten Kliniken in den kommenden Jahren wieder steigen wird.
Patienten-Belegung hat noch nicht wieder Vor-Corona-Niveau
Ähnlich argumentiert die Krankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz – die Interessensvertretung der rund 100 Krankenhäuser im Land. Ein Sprecher sagte dem SWR, die finanziellen Hilfen für die Krankenhäuser im Jahr 2020 seien 2021 deutlich abgeschmolzen und jetzt im Jahr 2022 seit Mai sogar ganz weggefallen. Um auskömmlich zu wirtschaften sind die Krankenhäuser auf Patienten angewiesen.
Ein Großteil der Krankenhäuser im Land habe aber noch nicht die Patienten-Belegung von vor der Corona-Krise erreicht. Damit sei absehbar, dass sich an der wirtschaftlich schlechten Lage vieler Kliniken in den kommenden Jahren wohl nichts ändern werde, so der Sprecher.
Kliniken werden wohl Abteilungen schließen
Für Patienten bedeutet das: Sie müssen weiterhin damit rechnen, dass Krankenhäuser Abteilungen schließen, um Geld zu sparen. Dass Kliniken aus wirtschaftlichen Gründen komplett geschlossen werden oder Insolvenz anmelden.
Dem Krankenhaus Rating Report zufolge waren in Rheinland-Pfalz und dem Saarland 2020 rund 4 Prozent der Krankenhäuser akut von einer Insolvenz bedroht, was der niedrigste Wert seit mindestens 10 Jahren war. Zum Vergleich: Im Jahr 2019 waren es mit 8 Prozent etwa doppelt so viele.