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Krankenhaus will im Bereich der Orthopädie und Unfallchirurgie wachsen

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Das Grün als Markenzeichen im Landkreis: Der Landschaftsschutz soll laut Landrat Olaf von Löwis in neuer Form rechtssicher aufrechterhalten werden. Unser Foto zeigt das Kreiskrankenhaus Agatharied in der Gemeinde Hausham, die komplett im Schutzgebiet Egartenlandschaft liegt.
Das Krankenhaus Agatharied sieht sich als medizinischer Versorgungszentrum für die Landkreis-Bevölkerung. © tp

Das Krankenhaus Agatharied will sein medizinisches Spektrum erhalten, im Bereich Orthopädie und Unfallchirurgie aber zulegen. Das geht aus einem Strategiepapier hervor.

Agatharied – Benjamin Bartholdt spricht von einem „guten ersten Aufschlag“. Der Vorstand des Krankenhauses Agatharied hat als Leiter eines zwölfköpfigen Strategieteams zusammen mit einem externen Beratungsbüro ein Papier erarbeitet, das die künftige strategische Ausrichtung der Klinik zum Inhalt hat. Im Rahmen einer Klausurtagung mit dem Verwaltungsrat wurde das Konzept jetzt erörtert. Im Kern besteht es aus drei Säulen: der klassischen Optimierung, beispielsweise bei den Kosten, der Medizinstrategie und dem sogenannten Grüne-Wiese-Ansatz. Heißt: Die Klinik überlegt, wie sie sich strukturell aufstellen würde, wenn sie ganz am Anfang stünde.

Verwaltungsrat beschließt Drei-Säulen-Konzept

„Der Verwaltungsrat hat das Drei-Säulen-Konzept so beschlossen“, berichtet Bartholdt. Die Mitglieder hätten sich dabei sehr intensiv mit der Materie beschäftigt, konstruktiv diskutiert und Rückhalt für die Klinikleitung signalisiert. Verwaltungsratsvorsitzender und Landrat Olaf von Löwis bestätigt das: „Wir stehen zu hundert Prozent hinter der Krankenhausführung und sehen gute Chancen, die Herausforderungen zu meistern.“

Die Aufgaben sind groß. Im vergangenen Jahr ist beim Krankenhaus ein Minus von 12,5 Millionen Euro aufgelaufen. Die Verantwortlichen werden sich daran messen lassen müssen, ob es gelingt, das Defizit abzubauen und die Klinik krisenfest für die Zukunft zu machen. 18 Einzelprojekte wurden bei der Klausur definiert.

Bei der Medizinstrategie sind sich Projektgruppe und Verwaltungsrat einig, das bisherige Spektrum – von der Geburtshilfe bis zur Geriatrie – zu erhalten. Änderungen in diesem Bereich seien eher organisatorischer Natur, so Bartholdt. „Unter anderem wollen wir die Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen neu justieren und die Schnittstellen verbessern“, sagt der Vorstand. Wachsen will das Krankenhaus im Bereich der Orthopädie und Unfallchirurgie. Außerdem soll die Palliativstation erweitert werden. Wie es konkret mit der Geriatrischen Reha weitergeht, ist derzeit noch offen. „Das Projekt wäre mit der Investition in einen Neubau verbunden“, sagt Löwis. Die Planungen laufen weiter, Verwaltungsrat und Krankenhausleitung treffen sich mittlerweile in enger Taktung.

Druck über den Sommer hoch halten

Schnelle Erfolge erhofft sich Barthold bei den Organisations- und Sachkosten. So werde man unter anderem mit IT-Unterstützung das Betten- und OP-Management verbessern. Ein maßgeblicher Teil der Maßnahmen sei hier schon angestoßen worden, Bartholdt möchte den Druck über den Sommer hoch halten: „Unser Ziel ist es, vor dem Herbst mit der Umsetzung möglichst weit zu kommen, ehe uns unter Umständen wieder Corona-Einschränkungen ausbremsen.“

Der 41-Jährige, im Juli erneut im Kreistag zu Gast sein und dort die Maßnahmen vorstellen wird, zeigt sich zuversichtlich, mit den organisatorischen Änderungen bis 2024 einen Großteil des Defizits abzubauen. „Ich gehe davon aus“, sagt er, „dass wir es schaffen können.“

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