Ein Gutachten soll bis Ende dieses Jahres den langfristigen Investitionsbedarf in den Krankenhäusern in Sachsen-Anhalt klären. Der Auftrag für das Gutachten wurde am Freitag auf den Weg gebracht. Wie das Sozialministerium in Magdeburg mitteilte, sollen Experten den regionalen Versorgungsbedarf, die Versorgungsstrukturen mit Notfallversorgung und den sich abzeichnenden Fachkräftebedarf bis zum Jahr 2035 ermitteln. Die Möglichkeiten von Digitalisierung und telemedizinischen Anwendungen sowie absehbare Innovationen sollen einfließen. Der Koalitionsausschuss hatte sich Anfang Mai auf die Eckpunkte verständigt.

Das Projekt hatte monatelang für Diskussionen gesorgt. Unter den drei Partnern CDU, SPD und FDP war umstritten, wie schnell und wie umfangreich die Krankenhauslandschaft untersucht werden soll. Laut der Krankenhausgesellschaft Sachsen-Anhalt ist bei den Kliniken ein Investitionsstau in Höhe von 1,5 Milliarden Euro aufgelaufen.

Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) erklärte: "Je schneller die Ergebnisse vorliegen, umso schneller können wir Entscheidungen für gezielte Investitionen treffen. Es geht nicht um die Schließung einzelner Krankenhäuser, sondern um die Sicherstellung einer guten, medizinischen Versorgung in unserem Land, die zukunftsfest aufgestellt wird."

Das Gutachten soll das Beratungsunternehmen Partnerschaft Deutschland (PD) - Berater der öffentlichen Hand GmbH mit Sitz in Berlin erstellen. Es handelt sich laut Ministerium um ein Beratungsunternehmen für Bund, Länder, Kommunen sowie andere öffentliche Körperschaften und Einrichtungen, das zu 100 Prozent in öffentlicher Hand ist. Das Land Sachsen-Anhalt sei wie andere Länder auch selbst Gesellschafter.

© dpa-infocom, dpa:220701-99-876265/2