Die Entscheidung im Kreistag für die sogenannt "Zwei-Klinik-Variante" fiel mit fünf Gegenstimmen und einer Enthaltung. Das Klinikum Konstanz bleibt, das Krankenhaus Radolfzell wird langfristig geschlossen und ein zweites Klinikum entsteht an noch nicht bekannter Stelle im Kreis. Ein Gutachten empfahl die Umstrukturierung des Gesundheitsverbundes des Kreises (GLKN) wegen hoher jährlicher Verluste. Die Umstrukturierung soll bis 2031 abgeschlossen sein.
Kosten für Klinikneubau bis zu 500 Millionen Euro
Der Beschluss sieht vor, dass in einem ersten Schritt bis Jahresende ein Medizin-Konzept erarbeitet werden soll. Es legt fest, welche Klinik im Kreis künftig welche Leistung anbietet. Wenn möglich, sollen Doppelstrukturen vermieden werden. Das Konzept soll bis Ende des Jahres fertig sein. Dann werde geprüft, wie groß die neue Klinik tatsächlich sein muss. Erst danach werde ein passender Standort gesucht, hieß es im Kreistag. Ein Neubau könnte geschätzt bis zu 500 Millionen Euro kosten. Die Hälfte könnte als Zuschuss vom Land kommen. Das sei eine große Verantwortung und Herausforderung für den Kreis, betonten einige Kreisräte.
Beschränkung auf zwei Klinikstandorte
Die Verwaltung hatte den Kreisräten auf Grundlage eines Gutachtens die Beschränkung auf zwei Klinikstandorte vorgeschlagen. Die Häuser in Radolfzell und Singen hätten einen hohen Modernisierungsbedarf. Eine Sanierung des Standortes Radolfzell lohne sich nicht, heißt es im Gutachten. Das Krankenhaus in Radolfzell soll allerdings so lange wie möglich erhalten bleiben. Am besten so lange, bis der Neubau fertig sei, hieß es in der Kreistagssitzung. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter könnten dann in dem neuen Krankenhaus oder in dem bestehenden Krankenhaus in Konstanz arbeiten.
Ob es Sinn macht, das Krankenhaus in Singen zu modernisieren und dann auf einen Neubau an anderer Stelle zu verzichten, soll noch in einem weiteren Gutachten untersucht werden. Das hat der Kreistag ebenfalls beschlossen.