Wittmund - Der Wittmunder Krankenhaus-Geschäftsführer, Ralf Benninghoff, hat um die Aufhebung seines Vertrages zum 31. Dezember gebeten. Aus den umliegenden Krankenhäusern kennt man die Nachrichten schon, dass Klinik-Geschäftsführer aufhören, frühzeitig in den Ruhestand gehen oder entlassen werden.
So stehen die Friesland Kliniken mit dem Nordwest-Krankenhaus Sanderbusch und dem St. Johannes-Hospital in Varel, das Klinikum Wilhelmshaven und die Kliniken Aurich–Emden–Norden vor personellen Veränderungen – nun auch Wittmund. Benninghoff leitet seit dem 1. März 2017 das Krankenhaus mit seinen 152 Betten. Er trat die Nachfolge von Alfred Siebolds an, der in den Ruhestand ging. Siebolds hatte 20 Jahre die Geschäftsführung übernommen.
In der vergangenen Woche fand ein informeller Austausch mit dem Aufsichtsrat der Krankenhaus gGmbH statt. Dabei erklärte der Geschäftsführer seine privaten und persönlichen Gründe zu dem Schritt. Das Gremium leitete daraufhin weitere Schritte zur Sondersitzung des Aufsichtsrates und der Gesellschafterversammlung am 27. Juli ein. Erst nach der Sitzung wird bekanntgegeben, ob der Vertrag vorzeitig aufgehoben wird. Am vergangenen Freitag informierte der Geschäftsführer seine 550-köpfige Belegschaft in einem Rundschreiben. „Mein Herz schlägt für das Krankenhaus und meine Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen, aber ich möchte mehr Zeit mit der Familie verbringen“, sagt Ralf Benninghoff.
„Ich war über die Nachricht unseres Geschäftsführers überrascht und ein wenig enttäuscht“, sagt Landrat Holger Heymann. Benninghoff habe sich wirtschaftlich und menschlich einen guten Namen im Krankenhaus gemacht. „Aber ich muss seine Gründe akzeptieren“, so Heymann, der versteht, das innerhalb der Belegschaft Unsicherheit herrscht. „Wir sind ein familiäres Krankenhaus und sollte der Vertragsaufhebung zugestimmt werden, werden wir einen Nachfolger suchen, der auch menschlich in das Team passt“, unterstreicht der Landrat.
Er ist zuversichtlich, dass mithilfe einer entsprechenden Personavermittlungsfirma ein neuer Geschäftsführer gefunden wird. 2016 gab es viele Bewerbungen auf den Posten. „Wir haben in Wittmund eben einen guten Ruf“, sagt Heymann.
