Mitarbeiter katholischer Krankenhäuser kritisieren Erzbistum

Sparmaßnahmen in Hamburg

Beim geplanten Verkauf seiner katholischen Krankenhäuser werfen die Mitarbeiter der betroffenen Kliniken dem Erzbistum Hamburg mangelnde Informationspolitik vor. So sind die Sorgen um den künftigen Arbeitsplatz stetig gewachsen.

Ärzte im Krankenhaus / © santypan (shutterstock)

In einem Brief an Erzbischof Stefan Heße fordern die Mitarbeitervertretungen der vier Einrichtungen "Information und Transparenz bezüglich der Verkaufsverhandlungen, bevor noch mehr an Vertrauen und Glaubwürdigkeit eingebüßt wird".

Erzbischof Stefan Heße / © Lars Berg (KNA)
Erzbischof Stefan Heße / © Lars Berg ( KNA )

Im Verkaufsprozess sei bei den Mitarbeitern der Krankenhäuser "erhebliche Verunsicherung bezüglich der künftigen Ausrichtung ihrer Arbeitsplätze" entstanden, heißt es in dem Schreiben, das der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) vorliegt. Das Erzbistum wollte sich auf KNA-Anfrage nicht zu dem Brief äußern.

Finanziell angeschlagene Diözese

Die finanziell angeschlagene Diözese versucht seit einigen Jahren, ihre vier Krankenhäuser in Hamburg und Schleswig-Holstein zu verkaufen. Seit Sommer 2021 laufen Gespräche mit einer Bietergemeinschaft aus der evangelischen Immanuel Albertinen Diakonie und der katholischen St. Franziskus-Stiftung Münster, über die allerdings nichts nach außen dringt. Das Erzbistum bestätigte einzig, dass der Verkauf zum 1. Januar 2023 abgeschlossen sein soll.

 Pflegerinnen auf der Intensivstation eines katholischen Krankenhauses
 / © Harald Oppitz (KNA)
Pflegerinnen auf der Intensivstation eines katholischen Krankenhauses / © Harald Oppitz ( KNA )

In den vier Kliniken sind über 2.000 Mitarbeiter beschäftigt. Das Marienkrankenhaus und das Kinderkrankenhaus Wilhelmstift in Hamburg sowie das Marien-Krankenhaus in Lübeck sind zusammengeschlossen in der Ansgar-Gruppe, die zu 100 Prozent dem Erzbistum gehört. Das Krankenhaus Groß-Sand in Hamburg-Wilhelmsburg steht in Trägerschaft der dortigen Kirchengemeinde Sankt Bonifatius. Wegen der wirtschaftlichen Schieflage hat das Erzbistum die Verwaltung des Hauses übernommen.

Erzbistum Hamburg

Mariendom in Hamburg / © Maria Feck (KNA)
Mariendom in Hamburg / © Maria Feck ( KNA )

Das 1995 gegründete Erzbistum Hamburg ist die jüngste und flächenmäßig größte katholische Diözese in Deutschland. Sie umfasst Hamburg, Schleswig-Holstein und den Landesteil Mecklenburg. Dort leben rund 377.000 Katholiken.

Quelle:
KNA