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Jeder Standort bangt: Sorge um die Virngrund-Klinik

Ellwangen / Lesedauer: 2 min

Freundes- und Förderkreis spricht sich für eine Fortführung des Krankenhauses aus
Veröffentlicht:02.08.2022, 05:03

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Der Freundes- und Förderkreis der Sankt-Anna-Virngrund-Klinik verfolgt mit Sorge die aktuelle Klinikdiskussion im Ostalbkreis. Um eine wohnortnahe Krankenhausversorgung auch in der östlichen Raumschaft des Kreises auch in Zukunft aufrecht erhalten zu können, sei der Erhalt und die Fortführung der Virngrund-Klinik als „moderne und leistungsfähige Klinik“ nicht nur notwendig, sondern unerlässlich, erklärt der Förderkreis in einer Mitteilung.

Die Bedeutung des Standorts Ellwangen liege besonders in seiner guten Erreichbarkeit bei kurzen Wegzeiten insbesondere aus Kommunen wie Wört, Stödtlen oder Unterschneidheim begründet. Er gewährleiste eine Notfall- beziehungsweise Basisversorgung nicht nur für die Menschen aus der Stadt Ellwangen und ihrem unmittelbaren Umfeld, sondern in besonderer Weise auch für die Bevölkerung im nördlichen und östlichen Bereich des Ostalbkreises bis hin zur bayrischen Grenze, heißt es weiter.

Bewusst legt der Freundes- und Förderkreis bei seinen Überlegungen für den Erhalt der Klinik Wert auf die Beibehaltung einer „qualifizierten Basis- beziehungsweise Grundversorgung, denn 90 Prozent der eingelieferten Patientinnen und Patienten seien Fälle, die in der Ellwanger Klinik versorgt werden können und nicht in heimatferne Kliniken verlegt werden müssten.

Ein Wegfall der Grundversorgung wird von den Mitgliedern des Freundes- und Förderkreises auch im Hinblick auf die Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Ärzten sehr kritisch betrachtet. Ohne eine direkte Zuweisungsmöglichkeit und ohne die Gewährleistung einer qualifizierten stationären Versorgung werde die Gewinnung von Ärzten für Ellwangen und die östliche Raumschaft noch schwerer zu gewährleisten sein, als dies bereits jetzt der Fall ist.

Für das Ellwanger Klinikums spricht laut Freundeskreis weiter die vom Kreistag verbindlich beschlossene Gesundheitsakademie, die ihren Standort unmittelbar angrenzend an die Klinik hat. Hier erfolge eine „qualifizierte und nachhaltige Ausbildung“ von Pflegekräften für die Kliniken und Altenpflegeeinrichtungen des Ostalbkreises. Diese Ausbildung sei aber ohne die unmittelbare Anbindung an eine klinische Einrichtung in Hinblick auf eine praxisnahe Ausbildung überhaupt nicht durchführbar. Eine eventuelle Infragestellung dieses bereits gefassten Beschlusses wäre, so der Freundes- und Förderkreis, nicht hinnehmbar und der Bevölkerung nicht vermittelbar. Schließlich weist der Kreis eindringlich auf die „gutachterlich ermittelten Erhaltungsaufwendungen für die drei Kliniken des Kreises“ hin. Diese fielen mit fünf bis zehn Millionen Investitionsvolumen für die Virngrund-Klinik deutlich moderater aus als für die Kliniken von Aalen (100 Millionen) und Mutlangen (80 bis 90 Millionen Euro).