Universitäts-Klinik Ingolstadt?

06.08.2022 | Stand 06.08.2022, 7:41 Uhr
Klinikum −Foto: Schmatloch

Seit einigen Monaten geistert immer wieder das Wort „Universitätsklinik“ durch Ingolstadt. Das Ingolstädter Klinikum soll zur Uni-Klinik werden. Dieses Ziel formulierte auch Oberbürgermeister Christian Scharpf in seinem Ausblick auf den zweiten Teil seiner Amtszeit. Dafür erntet er auch viel Unterstützung.

Im Moment gilt das Klinikum Ingolstadt als „Schwerpunktversorger“; würde noch eine zusätzliche Fachrichtung installiert, würde es den Status „Maximalversorger“ erreichen. Doch der Weg zu einem Universitätsklinikum wäre auch dann noch weit. Sehr weit. Die Einrichtung einer Universitätsklinik auch auf der Basis eines bereits bestehenden Klinikums sei ein milliardenschwerer Kraftakt, hieß es dazu aus Kreisen des bayerischen Wissenschaftsministeriums. Der Landtag müsste dazu die bestehende Gesetzeslage ändern, der Freistaat die Trägerschaft des Klinikums übernehmen. 

Wie weit der Weg vom Krankenhaus zum Universitätsklinikum in Bayern ist, zeigt das Beispiel Augsburg: Das dortige Klinikum wurde bereits bei seiner Errichtung Anfang der 1960er Jahre als Uni-Klinikum konzipiert. Aber es dauerte bis zum Jahr 2019, bis das Augsburger Klinikum vom Freistaat übernommen und zur Uni-Klinik gemacht wurde – nach einem Versprechen des damaligen bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer aus dem Jahr 2013.

Auch in Ingolstadt müssten unter anderem Institutionen geschaffen werden und Räumlichkeiten für Forschung und Lehre. Die Chancen, dass das Klinikum Ingolstadt staatliches bayerisches Universitätsklinikum wird, werden daher dem Vernehmen nach von Seiten der Staatsregierung als eher gering erachtet. Allerdings muss es offensichtlich nicht immer staatlich sein. Wie aus der Stadtspitze zu erfahren war, prüft man dort auch Möglichkeiten, das Klinikum in Zusammenarbeit mit einer privaten Hochschule zum Universitäts-Klinikum zu machen. (swy)