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Kostendämpfung im GesundheitswesenBundesrat Berset kündigt rasche Senkung der Labortarife an

Eine medizinische Praxisassistentin bearbeitet eine Blutprobe.

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Eine medizinische Analyse kostet in einem Schweizer Labor um ein Vielfaches mehr als im Ausland. Im Extremfall ist sie bis zu 31-mal teurer, wie kürzlich eine Untersuchung des Preisüberwachers ergab. Nun handelt Gesundheitsminister Alain Berset: In seiner Antwort auf eine Frage des Thurgauer Mitte-Nationalrats Christian Lohr kündigt er «rasche Einsparungen zugunsten der Krankenversicherung» an.

Lohr hatte sich nach dem Fahrplan für die Senkung der hohen Laborpreise erkundigt, nachdem die Arbeiten schon seit Jahren laufen würden und Resultate nicht zu erkennen seien. Die Revision der entsprechenden Analyseliste begann in der Tat schon 2017 – seit November 2020 ist das Bundesamt für Gesundheit (BAG) daran, die einzelnen Tarife zu überprüfen.

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Wegen der Covid-19-Pandemie sei es zu Verzögerungen gekommen, räumt Berset in seiner schriftlichen Antwort ein. Er stellt in Aussicht, dass es insgesamt mehrere Jahre dauern dürfte, bis jeder Tarif neu berechnet sei. Wegen des Drucks aus dem Parlament und des deutlichen Preisunterschieds zum Ausland würden nun aber Zwischenschritte in die Wege geleitet.

Tarife sollen um 20 Prozent sinken

Im Vordergrund stehe «die durchgängige prozentuale Senkung der aktuellen Tarife auf einen Übergangstarif», heisst es in Bersets Antwort. Wie stark die Preise sinken sollen, gab der Gesundheitsminister nicht bekannt. Lohr geht aber von einer Reduktion der Tarife in den Labors um 20 Prozent aus, was den Krankenkassen insgesamt Einsparungen von 300 Millionen bringen würde. Diese Grössenordnung wird von weiteren Quellen bestätigt. Vom BAG verlautete, die konkrete Umsetzung werde «aktuell geprüft».

Die Tarifsenkung beschränkt sich gemäss dem Gesundheitsminister auf die Speziallabors, die von Privaten oder Spitälern betrieben werden. Nicht verändert werden sollen die Tarife der schnellen Analysen, die in den Arztpraxen vorgenommen werden. Die Hausärztinnen und -ärzte seien nicht betroffen, sicherte Berset zu.

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Der Preisüberwacher hatte aufgrund seines Auslandpreisvergleichs ein Sparpotenzial von einer Milliarde Franken für die Krankenversicherung ausgemacht sowie zusätzlich eine halbe Milliarde für die Selbstzahler, also die privaten Haushalte.

«Das darf nicht das Ende der Fahnenstange sein.»

Christian Lohr, Nationalrat (Die Mitte, TG)

Dass nun zumindest ein Teil davon realisiert werden soll, freut nicht nur Lohr, der eine Motion für eine Preissenkung der Labortarife eingereicht hatte, welche in der Wintersession vom Parlament angenommen wurde, sondern auch den Krankenkassenverband Santésuisse. «Wir sind erleichtert, dass unsere wiederholte Forderung nach Preissenkungen zugunsten der Versicherten nun endlich gehört wurde», sagt Sprecher Matthias Müller. Es brauche eine deutliche Korrektur, damit die Prämienzahler tatsächlich spürbar entlastet würden.

300 Millionen Franken entsprechen etwa einem Prämienprozent. Das sei nicht nichts, erklärt Lohr. Es gelte jetzt aber, den Druck aufrechtzuerhalten, damit es nicht dabei bleibe: «Das darf nicht das Ende der Fahnenstange sein.»