Obwalden
Jahresergebnis liegt vor: Kantonsspital verzeichnet weniger Materialaufwand trotz mehr Patientinnen und Patienten

161 Patientinnen und Patienten mehr als im Vorjahr wurden 2021 im Kantonsspital Obwalden behandelt. Dennoch konnten ein geringerer Verwaltungsaufwand sowie weniger Materialaufwand im Vergleich zu 2020 verbucht werden. Der Spitaldirektor weiss wieso.

Kristina Gysi
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Ein blumiges Jahresergebnis für das Kantonsspital Obwalden liegt vor.

Ein blumiges Jahresergebnis für das Kantonsspital Obwalden liegt vor.

Bild: PD

Mit einem Jahresergebnis von 1,4 Millionen Franken blickt das Kantonsspital Obwalden auf ein erfolgreiches 2021 zurück. Die Abgeltung des Kantons fiel zwar um 2,1 Millionen Franken niedriger aus als noch im Vorjahr, hingegen erwirtschaftete das Spital aus der Behandlung von stationären und ambulanten Patientinnen und Patienten einen Mehrertrag von 2,1 Millionen Franken. Dies schreibt das Kantonsspital Obwalden in einer Medienmitteilung.

Weiter fielen die Betriebskosten um rund 1 Million Franken tiefer aus als noch 2020. Diese Kostensenkung sei auf das Outsourcing des Labors, weniger Materialaufwand und niedrigere Verwaltungskosten zurückzuführen, heisst es weiter. Mit 3619 stationären Patientinnen und Patienten behandelte das Spital 161 Menschen mehr als im Vorjahr.

Viel Material wurde bereits im Vorjahr beschafft

Andreas Gattiker, Spitaldirektor Kantonsspitals Obwalden.

Andreas Gattiker, Spitaldirektor Kantonsspitals Obwalden.

Bild: PD (23. April 2020)

Spitaldirektor Andreas Gattiker erklärt die Kostensenkung trotz höherer Patientenzahl mit mehreren Gründen. «Einerseits wurden 2021 aufgrund eines Wechsels des Abteilungsleiters vorübergehend weniger onkologische Therapien durchgeführt als noch im Vorjahr. Dies bedeutet einen geringeren Medikamentenaufwand durch günstigere Therapien.» Weiter habe man 2020 einiges an Material eingekauft, so etwa Kittel, Masken und Handschuhe. Diese Kosten seien im letzten Jahr nicht wieder angefallen. «Zudem sind wir seit vielen Jahren in einer Einkaufsgemeinschaft mit anderen Spitälern, was jährlich einen gewissen Effizienzgewinn bedeutet», so Gattiker weiter.

Personal hat sich selbst organisiert

Die Bettenbelastung war im November und Dezember besonders hoch. In diesen Monaten summierte sich eine hohe reguläre Behandlungsnachfrage mit einer grossen Zahl von Covid-Patientinnen und Covid-Patienten aufgrund der Deltavariante. Diese Phase konnte laut Gattiker nur durch abteilungsübergreifende Zusammenarbeit, grosse Hilfsbereitschaft und viel Flexibilität seitens Personal bewältigt werden. «So kam es etwa auch vor, dass Leute aus der Chirurgie in der Frauenklinik aushalfen oder temporäres Personal angestellt wurde.»

Organisiert haben sich die Angestellten laut Gattiker grösstenteils selbst. «Ich bin der Meinung, dass das an der Front besser gelöst wird, als wenn ich von oben diktiere», sagt der Spitaldirektor und verweist auf eine Stelle in der Medienmitteilung. «Deshalb der grosse Dank im Schreiben an das ganze Personal. Sie haben das wirklich hervorragend gemacht.»

Auch die Zusammenarbeit mit dem Kurhaus Sarnen kam dem Spital wie bereits im Vorjahr erneut zu Gute. So konnten Patientinnen und Patienten rund drei Tage nach ihrer Operation ins Kurhaus verlegt und dort ärztlich und physiotherapeutisch durch Mitarbeitende des Kantonsspitals Obwalden weiterbetreut werden. So habe die sehr hohe Bettenbelastung bewältigt und alle Patientinnen und Patienten gut versorgt werden können.