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ICD-11: BfArM gibt Einblick in erste Version der deutschen ICD-11-Übersetzung

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) stellt auf seiner Internetseite eine erste Version einer deutschen ICD-11-Übersetzung für die interessierte Öffentlichkeit zur Verfügung. Diese erste Fassung ist noch nicht für die reguläre Kodierung im Gesundheitswesen freigegeben.

Die ICD-11 wurde im Mai 2019 von der WHA72 (72nd World Health Assembly) verabschiedet und trat am 1. Januar 2022 in Kraft. Seitdem können die Mitgliedsstaaten der WHO ihre Mortalitätsdaten ICD-11-kodiert an die WHO berichten. Erst nach einer flexiblen Übergangszeit von mindestens fünf Jahren soll die Berichterstattung nur noch ICD-11-kodiert erfolgen.

Um die Einführung der ICD-11 vorzubereiten, erarbeitete das BfArM unter anderem in Kooperation mit dem Schweizer Bundesamt für Statistik (BFS) eine deutsche Übersetzung. Bei der vorliegenden Übersetzung handelt es sich um eine erste Version zur Ansicht für die interessierte Öffentlichkeit. Diese Version befindet sich in einem bereits begonnenen Qualitätssicherungsprozess in Kooperation mit den wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellschaften, der voraussichtlich noch längere Zeit in Anspruch nehmen wird.

ICD-11 für die Todesursachenkodierung

Die ICD-11 wird perspektivisch die ICD-10 der WHO ablösen, die in Deutschland für die Todesursachenverschlüsselung angewendet wird. Daneben gibt es die ICD-10-GM (Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme, 10. Revision, German Modification). Sie ist die amtliche Klassifikation zur Verschlüsselung von Diagnosen in der ambulanten und stationären Versorgung in Deutschland. Hierbei handelt es sich um eine auf das deutsche Gesundheitssystem angepasste Version der ICD-10 der WHO, die zusammen mit dem Operationen- und Prozedurenschlüssel (OPS) die Basis für die Entgeltsysteme in der ambulanten und stationären Versorgung bildet. Für den Anwendungsbereich Morbiditätskodierung wird die ICD-10-GM bis auf Weiteres gültig bleiben.   

Insgesamt wurde die ICD medizinisch-wissenschaftlich, klassifikatorisch und informationstechnologisch weiterentwickelt. Dadurch können Sachverhalte differenzierter als bisher verschlüsselt und der Einsatz in digitalisierten Gesundheitssystemen verbessert werden. Damit wird ein internationaler Standard für Wissenschaft, Kommunikation und Information in der Medizin geschaffen.

Umfangreiche Übersetzungsarbeiten

Die Übersetzung der insgesamt ca. 135.000 Texteinträge der ICD-11 hat im Jahr 2018 begonnen. Bei diesen Einträgen handelt es sich um Bezeichnungen eigenständiger medizinischer Konzepte (Entitäten), deren Synonyme und Konzeptbeschreibungen, Erweiterungsschlüssel und weitere Assessmentinstrumente. Eine große Anzahl an Konzepten ist den sogenannten Zusatzkodes (Extension Codes) zugeordnet, die der möglichen Spezifizierung der Primärkodes (Stem Codes) der Kapitel dienen. Die Zusatzkodes machen rund 30 Prozent aller Entitäten der ICD-11 aus und sind bis auf den Bereich der Substanzen übersetzt. Auch das Ergänzungskapitel „Traditionelle Medizin“ sowie das Regelwerk (Reference Guide) befinden sich noch in der Übersetzung.

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ICD-11

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