KommentarBei den städtischen Kliniken geht es drunter und drüber

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Das städtische Klinikum in Holweide

Köln – Die Thoraxchirurgie im Krankenhaus Merheim – ein zentraler Bestandteil der Lungenklinik – gilt bislang als Aushängeschild der städtischen Kliniken in Merheim. Dass dort der Leiter und neun der elf Chirurgen gekündigt haben, kommt einer Auflösung der Prestigeabteilung gleich. Dabei war es gerade die Thoraxchirurgie, die eine zentrale Rolle bei der engen Zusammenarbeit der städtischen Kliniken mit der Uniklinik spielen sollte – ging es doch darum, die links- wie rechtsrheinisch vorhandenen Fachkompetenzen zu bündeln und somit das medizinische Angebot zu stärken.

Prozess des Klinikverbunds zieht sich zu lange hin

Vor dem Hintergrund der derzeitigen Kündigungswelle stellt sich nun natürlich die Frage, was von diesen Überlegungen noch übrig bleiben wird. Verstärkt wird dieser Eindruck noch dadurch, dass nun offenbar auch die gesamte Führungsmannschaft der städtischen Kliniken ausgetauscht werden soll. Es liegt klar auf der Hand, dass es bei den seit vielen Jahren defizitären Kliniken drunter und drüber geht.

Der Prozess des Klinikverbunds zieht sich ganz offensichtlich schon viel zu lange hin. Wäre das Vorhaben schneller vorangeschritten, hätten sich die vielen Abgänge von Expertinnen und Experten aufgrund von Unzufriedenheit mit dem Management sicher vermeiden lassen. Umso wichtiger ist es, den Klinikverbund jetzt endlich konsequent weiter voranzutreiben, bevor die bereits angeschlagenen Kliniken noch weitere Hiebe hinnehmen müssen.

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Im Herbst 2019 bahnte sich mit der Idee eines Stiftermodells eine einzigartige Chance an, die Stadt aus dem Stand zu den großen, international renommierten Gesundheitsstandorten in Deutschland aufschließen zu lassen. Das muss auch weiterhin das Ziel sein. Aus Sicht der Patientinnen und Patienten ist es vor allem wichtig, dass sie in Köln die bestmögliche Versorgung erhalten. Das geplante Verbundmodell könnte das langfristig sicherstellen.

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