API-Architektur

Beschleunigte Abläufe im Gesundheitswesen

Um manuelle Datenaustauschprozesse auf ein Mindestmaß zu reduzieren und die Mitarbeiter zu entlasten, läuft beim Einkaufsdienstleister Prospitalia ein API-Architektur-Projekt. Es bereitet den Weg zu einer zentralen Datenverfügbarkeit in Echtzeit und ermöglicht den Datenaustausch interner und externer Applikationen.

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    Prospitalia unterstützt als Einkaufsdienstleister mehr als 1.300 Krankenhäuser, Klinikapotheken und Pflegeeinrichtungen.

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    Oliver Zumbeel, CIO der Prospitalia Gruppe: „Gerade wegen des großen Ressourcenmangels im Gesundheitswesen ist Automatisierung ganz entscheidend.“

Um die steigenden Anforderungen mit einer immer größeren Komplexität und täglich neuen Anfragen zur Vernetzung der internen Systeme, der Kliniksysteme und mit Industriepartnern zu erfüllen, suchte das Unternehmen nach neuen Lösungsmöglichkeiten. „Im Gesundheitsmarkt herrscht noch viel Offline-Connectivity vor“, erklärt Oliver Zumbeel, CIO der Prospitalia Gruppe. „Wir haben aber längst erkannt, welche Bedeutung einer Echtzeitkommunikation zukommt, wie beispielweise automatisierte Informationen bei Lieferdefekten und mögliche Substitutionsangebote. Hier spielt die API-Konnektivität eine ganz entscheidende Rolle, ein reiner dateibasierter Datenaustausch kann das nicht gewährleisten.“

Aktualisierungen per Knopfdruck

Der Einkaufsdienstleister hat monatlich bis zu 6.000 Artikel- und Preisdatenänderungen. Dank einer Cockpit-Eigenentwicklung mit Data Pump können Einkäufer diese Aktualisierungen per Knopfdruck in ihr Materialwirtschaftssystem überführen und sind so immer auf dem aktuellen Stand. Die Vernetzung von Materialwirtschaftssystemen der Einrichtungen mit dem Prospitalia Cockpit ermöglicht den bi-direktionalen Austausch von Artikelstamm- und Bewegungsdaten, wodurch eine automatisierte Synchronisierung gewährleistet werden kann.

Dies ist ein Artikel aus unserer Print-Ausgabe 1-2/2022. Bestellen Sie ein kostenfreies Probe-Abo.

„Gerade wegen des großen Ressourcenmangels im Gesundheitswesen ist Automatisierung ganz entscheidend“, erläutert Oliver Zumbeel. „Wir haben zunächst ein eigenes System entwickelt. Allerdings hätten wir damit künftig Probleme bekommen, insbesondere was die Security der API betrifft“, fügt Thomas Schulz, Head of Corporate Software Service & Data Center an. Bei der Suche nach einem Lösungsanbieter kam schnell Mulesoft von Salesforce ins Spiel. „Uns war der Time-to-Market sehr wichtig, denn wir wollten möglichst schnell und effizient im Bereich der Vernetzung entwickeln können. Zudem spielte die vorhandene Bibliothek an Konnektoren eine entscheidende Rolle. Denn ob Salesforce, SAP oder andere Systeme, die nun eingesetzte Lösung ermöglicht die Wiederverwendung von APIs. Wir müssen und wollten nicht auf der grünen Wiese anfangen.“ Hinzu kamen weitere Argumente. „Die Lösung konnte in wichtigen Punkten überzeugen: Schnellere Verfügbarkeit von APIs, komplette Governance für Security, ein professioneller Dienstleister, der uns unterstützt. Zudem ist die Anypoint Platform skalierbar und lässt sich so immer wieder aufstocken“, ergänzt Zumbeel. 

Im Sommer 2021 begann das Unternehmen mit der neuen Datenintegrationsplattform zu arbeiten. Das Professional Services Team legte das Fundament, um diese Integrations- und API-Management-Lösung aufzusetzen. „Wir betreiben eine eigene Private Cloud und sorgen dafür, dass kritische Datensätze über ein eigenes RTF-Cluster aus der Plattform gezogen werden. Der Effekt war eindeutig: Wir waren auf einmal deutlich schneller“, so Thomas Schulz. 

Schnellere Bereitstellung von neuen Integrationen

Der Einkaufsdienstleister für das Gesundheitswesen hat sich für einen Ansatz mit wiederverwendbaren Konnektoren und APIs entschieden. „Uns war wichtig, die API-Layerschicht einzubeziehen, denn wir müssen ja in mehreren Systemen Artikeldaten zur Verfügung stellen. Jetzt haben wir eine Schnittstelle für die jeweiligen Daten. Über die Zwischenschicht konnten wir Anwendersysteme andocken, wie etwa Salesforce“, erklärt Thomas Schulz. „Wir können aber auch die Datenablage in andere Datenbanken anbinden und so schneller und agiler auf Marktanforderungen reagieren.“

Daraus entsteht ein entscheidender Mehrwert: „Unsere Kunden brauchen Lösungen für ihr Tagesgeschäft, das heißt die Ablösung von Dateischnittstellen und proaktive Informationen in Echtzeit an der richtigen Stelle. Genau das lässt sich mithilfe der API-Architektur umsetzen“, sagt Oliver Zumbeel. Im Ergebnis kann der Einkaufsdienstleister vorhandene Ressourcen nutzen und viel schneller skalieren. „So konnten wir mit einem kleinen Team auf Touren kommen“, resümiert Thomas Schulz.

Weitere Vernetzung steht im Fokus

Um die vielen Anforderungen der großen Systeme wie Amor3, SAP, Dedalus Orbis und den Industriepartner-APIs künftig zu erfüllen, baut der Anwender weiter sukzessive internes Know-how rund um die neue Plattform auf. Der nächste Schritt ist eine Schnittstelle zur Übertragung der Materialstammdaten und Bewegungsdaten aus einem Amor3 in das interne Cockpit-System. Danach werden diese Funktionen für andere Materialwirtschaftssysteme, wie SAP, ausgerollt. „Außerdem haben wir uns auf die Fahne geschrieben, uns auch direkt mit unseren Industriepartnern zu vernetzen“, fügt Oliver Zumbeel an. 

Das Unternehmen ist sich sicher, mit der API-Architektur die gesetzten Ziele zu erreichen und die manuellen Datenaustauschprozesse zu reduzieren. Gleichzeitig will man so Kunden relevante Informationen proaktiv zur Verfügung stellen und die Mitarbeiter von Krankenhäusern, Klinikapotheken und Pflegeeinrichtungen spürbar entlasten. 

Prospitalia Gruppe
Branche: Gesundheitswesen/Health Care/Einkaufsdiensteistungsgesellschaft
Gründung: 1993
Hauptsitz: Ulm
Mitarbeiter: 400
Umsatz: über 2,5 Mrd. Euro Einkaufsvolumen pro Jahr

Bildquelle: Prospitalia

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