Krankenhaus und rotes Kreuz.
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Der Kreistag hat über die Zukunft der Kliniken im Naturpark Altmühltal entschieden.

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Kliniken im Altmühltal: Entscheidung über Zukunft gefallen

Die Entscheidung, wie es künftig mit den Kliniken im Naturpark Altmühltal weitergehen soll, ist gefallen. Das Krankenhaus in Eichstätt soll als Grundversorger erhalten bleiben und Kösching mittelfristig eine Fachklinik werden. Was heißt das konkret?

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Der Fachkräftemangel, rechtliche Vorgaben und auch die Finanzen machen den Verantwortlichen der Kliniken im Naturpark Altmühltal Sorgen. Seit über einem Jahr diskutieren sie über die Zukunft der beiden Krankenhäuser in Kösching und Eichstätt. Jetzt hat sich der Kreistag entschieden: Das Haus in Eichstätt bleibt als Krankenhaus der Grundversorgung. Aber auch Kösching soll als Klinikstandort erhalten bleiben - in anderer Form.

Entscheidung im Kreistag mit großer Mehrheit

In Kösching soll zunächst bis auf Weiteres die Geburtshilfe und die Notaufnahme weiter betrieben werden. Mittelfristig soll dann eine Fachklinik dazu kommen - in welche Richtung das gehen soll, ist noch offen. Sowohl in Eichstätt als auch in Kösching sollen Gesundheitszentren zur ambulanten Versorgung entstehen. Der Beschlussempfehlung des Verwaltungsrates folgten 48 der 57 anwesenden Kreisräte. Neun stimmten dagegen. Die anderen drei Gegenentwürfe erhielten jeweils knapp über zehn Stimmen. "Ich bin froh, dass die Entscheidung jetzt gefallen ist und wir wissen, wo der Weg hingeht. Aber die Arbeit geht jetzt erst los", meint der Eichstätter Landrat Alexander Anetsberger. Die Köschinger waren über das Ergebnis enttäuscht.

Möglichkeiten für Kösching noch offen

Der Bürgermeister von Kösching, Ralf Sitzmann, hatte mit dem Ergebnis gerechnet, allerdings hatte er sich mehr Unterstützung erhofft: "Wir haben gerade in den letzten Wochen viel gearbeitet, viele Gespräche geführt und hätten uns mehr Stimmen für Kösching erhofft", meint er. Auch andere Köschinger, die bei der Entscheidung dabei waren, sind enttäuscht, aber wollen nicht aufgeben: "Wir werden weiterhin am Thema bleiben und das bestmögliche für Kösching rausholen", meint ein Köschinger. Denn welche Möglichkeiten es mittelfristig für den Standort geben wird, ist noch offen. Da soll ein Gutachten für die Krankenhausstruktur der ganzen Region weitere Informationen liefern. Das soll zeitnah auf den Weg gebracht werden. Mit Ergebnissen ist dabei erst im nächsten Jahr zurechnen. Im Fokus stehen jetzt erst einmal die Beschäftigten.

Viele Gespräche mit Klinik-Beschäftigten

Die Beschäftigten an beiden Standorten werden eine Beschäftigungsgarantie erhalten. "Wir brauchen alle Mitarbeiter", sagt Landrat Anetsberger. Es werde an beiden Standorten viel Personal gebraucht. Mit vielen Teams seien schon Gespräche gelaufen und auch Einzelgespräche sind geplant, berichtet Kliniken-Vorstand Marco Fürsich: "Wir werden alles tun, um die Mitarbeiter zu halten und neu zu gewinnen."

Langsame Veränderung an beiden Standorten

Wie groß die Veränderungen für das Krankenhaus in Kösching werden, ist noch unklar, sicher ist aber, dass es noch dauern wird. Erst nach dem regionalen Gutachten werden erste Schritt für eine Umstrukturierung getroffen. Bereits auf den Weg gebracht wurde eine bessere Zusammenarbeit mit dem Klinikum in Ingolstadt. Vergangene Woche unterzeichneten die Verantwortlichen eine Absichtserklärung, wonach man künftig vor allem im Bereich der Notfallversorgung enger zusammenarbeiten wolle, aber auch beim Thema Aus- und Weiterbildung.

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