Von Stefan Janda
Neuburg – Der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen geht beim Verkauf des Neuburger Krankenhauses leer aus – ebenso wie der Krankenhauszweckverband Ingolstadt. Der bisherige Träger, die Katholische Jugendfürsorge (KJF) in der Diözese Augsburg, übergibt die Einrichtung stattdessen an die Ameos-Gruppe aus der Schweiz. Bei den Verantwortlichen ist die Enttäuschung nun riesig.
Landrat Peter von der Grün, der die Medienvertreter am Donnerstagvormittag über die Entscheidung aus Augsburg informierte, sprach von einem herben Rückschlag für die Planungen des Landkreises. Dieser hatte seit Bekanntwerden des Verkaufs durch die KJF daran gefeilt, eine Gesundheitsversorgung aus einem Guss für die Bürger zu schaffen – mit dem Kreiskrankenhaus in Schrobenhausen, dem Geriatrie-Zentrum in Neuburg und eben der Klinik in der Kreisstadt. Daraus wird nun erst mal nichts.
Stattdessen übergibt der katholische Sozialverband das knapp 300 Betten große Krankenhaus, das auch die für den gesamten Großraum Ingolstadt wichtige Kinderklinik beinhaltet, an den privaten Träger. Die erst 2002 gegründete Gruppe betreibt in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz derzeit 76 Krankenhäuser, darüber hinaus 27 Pflegeeinrichtungen. Die Ameos-Gruppe hat 17.000 Mitarbeiter und verfügt über insgesamt 10.500 Behandlungs- und Betreuungsplätze.
Der neue Träger soll im Laufe des Jahres den Betrieb in Neuburg übernehmen. Schon jetzt ist klar, dass Ameos die dortige Tradition zumindest im Namen wahren will. Denn „St. Elisabeth“ soll weiterhin Bestandteil der Klinikbezeichnung bleiben. Diese geht auf den Orden der Elisabethinerinnen zurück, der die Einrichtung 2017 an die Katholische Jugendfürsorge übergeben hatte.
DK
