CC BY-NC-ND 4.0 · Geburtshilfe Frauenheilkd 2022; 82(04): 427-440
DOI: 10.1055/a-1687-9674
GebFra Science
Original Article

Impact of the COVID-19 Pandemic on Delivery of Gynecology and Obstetrics Services at a Maximum Care University Hospital in Germany

Article in several languages: English | deutsch
Sebastian Griewing
1   Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Marburg UKGM, Philipps-Universität Marburg, Marburg, Germany (Ringgold ID: RIN9377)
2   Institut für Health Care Management e.V., Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, Philipps-Universität Marburg, Marburg, Germany (Ringgold ID: RIN9377)
,
Uwe Wagner
1   Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Marburg UKGM, Philipps-Universität Marburg, Marburg, Germany (Ringgold ID: RIN9377)
,
Michael Lingenfelder
2   Institut für Health Care Management e.V., Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, Philipps-Universität Marburg, Marburg, Germany (Ringgold ID: RIN9377)
,
Sylvia Heinis
1   Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Marburg UKGM, Philipps-Universität Marburg, Marburg, Germany (Ringgold ID: RIN9377)
,
Bernhard Schieffer
1   Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Marburg UKGM, Philipps-Universität Marburg, Marburg, Germany (Ringgold ID: RIN9377)
,
Birgit Markus
1   Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Marburg UKGM, Philipps-Universität Marburg, Marburg, Germany (Ringgold ID: RIN9377)
2   Institut für Health Care Management e.V., Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, Philipps-Universität Marburg, Marburg, Germany (Ringgold ID: RIN9377)
› Author Affiliations

Zusammenfassung

Einleitung Die COVID-19-Pandemie bedeutet einschneidende Maßnahmen für das nationale Gesundheitssystem. Dies bot den Anlass, die klinischen und ökonomischen Leistungsindikatoren der gynäkologischen und geburtshilflichen Versorgung des Universitätsklinikums Marburg als regionaler universitärer Maximalversorger zu analysieren. Hierzu wurden die Auswirkungen auf die monatlichen stationären und ambulanten Fallzahlvolumina sowie die entsprechenden ICD- und DRG-Kodierungen ausgewertet, um etwaige Versorgungsdefizite aufzudecken.

Material und Methoden Die Studie basiert auf einer retrospektiven Datenanalyse therapierter stationären und ambulanten Fälle der Jahre 2016 bis 2020. Hierzu wurden über das klinikinterne Leistungscontrolling-Programm QlikView die Daten von 9487 Fällen der Klinik für Gynäkologie und 19597 Fällen der Klinik für Geburtshilfe ausgewertet.

Ergebnisse Es bildet sich eine der nationalen Pandemiedynamik folgende Abnahme der gynäkologischen stationären Fallzahlen um –6% ab, während das geburtshilfliche Fallzahlvolumen um +11% im Jahr 2020 steigt. Insgesamt fallen die Effekte für die ambulante Versorgung geringer aus. Zudem lässt sich eine standortbezogene Abnahme der C50 „Bösartige Neubildungen der Brustdrüse“ und C56 „Bösartige Ovarialtumoren“ Diagnosen um –7,4% bzw. –14% feststellen. Eine Rückkehr zu dem Leistungsniveau des Vorjahres konnte im ambulanten in 3 und im stationären Sektor in 5 Monaten erreicht werden.

Schlussfolgerung Die negativen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie treffen vorwiegend die Klinik für Gynäkologie. Durch das Vertrauen in die Sicherheit der universitären Versorgung und das Serviceangebot, werdende Väter nach Schnelltestung am Geburtsprozess teilhaben zu lassen, konnte eine Fallzunahme in der Geburtshilfe erreicht werden. Die Rückkehr zu präpandemischen Leistungsniveaus gestaltet sich weiterhin schleppend, während sich der ohnehin weniger betroffene ambulante Sektor zügiger erholt. Der standortbezogene Rückgang der Diagnosen C50 und C56 ist besorgniserregend und bedarf epidemiologischer Aufarbeitung. Die fallzahlbezogenen Auswirkungen der Pandemie bilden sich gleichsam in den ökonomischen Leistungskennzahlen ab.



Publication History

Received: 18 May 2021

Accepted after revision: 04 November 2021

Article published online:
05 April 2022

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