Spitalverkauf
Die St.Galler Spitallandschaft schrumpft weiter: Die Regierung will das Spital Walenstadt für acht Millionen nach Graubünden verkaufen

Das Sarganserländer Spital soll ab Anfang 2023 vom Kantonsspital Graubünden betrieben werden – vorausgesetzt, das Kantonsparlament stimmt den Verkaufsplänen der St.Galler Regierung zu. Nach Flawil und Wattwil wäre es der dritte Verkauf eines Spitals.

Regula Weik
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Geht in neue Hände über: Das Spital Walenstadt wird verkauft.

Geht in neue Hände über: Das Spital Walenstadt wird verkauft.

Bild: Claudio Thoma / freshfocus

Dem Spital Walenstadt drohte die Schliessung. In letzter Minute konnte es den Hals aus der Schlinge ziehen – und Zeit gewinnen. Denn: Graubünden hatte Interesse am Spital im Sarganserland signalisiert. Die St.Galler Regierung sträubte sich nicht gegen einen Verkauf. Seit Mitte Dezember steht fest: Das Kantonsspital Graubünden steigt ein und kauft das Spital Walenstadt. Acht Millionen müssen sie den St.Gallern für die Immobilie bezahlen.

Das Spital Walenstadt wird also bündnerisch. Ab Januar 2023 wird es als dezentraler Standort des Kantonsspitals Graubünden betrieben. Es soll einen Leistungsauftrag des Kantons St.Gallen erhalten und auf der Spitalliste aufgeführt werden.

Das Kantonsspital Graubünden übernehme die heutigen Mitarbeitenden in Walenstadt «mehrheitlich», hält die St.Galler Regierung fest. Die Bündner wollen mit rund 40 stationären Betten in Walenstadt starten.

Nun ist die vorberatende Kommission am Zug

Die St.Galler Regierung hat diese Woche die Vorlage zum Spital Walenstadt ans Kantonsparlament verabschiedet. Die vorberatende Kommission beschäftigt sich Mitte Mai damit; danach wird das Parlament über den Verkauf des Sarganserländer Spitals beraten.

Der Kanton St.Gallen wird sich aber auch künftig finanziell in Walenstadt engagieren: Er unterstützt den dortigen 24-Stunden-Notfallbetrieb mit jährlich einer Million Franken.

Walenstadt schlägt sich in Sanierungsvorlage nieder

Der Verkauf wird sich auch in der Sanierungsvorlage für die St.Galler Spitäler niederschlagen, welche die Regierung in Arbeit hat und die in den nächsten Wochen erwartet wird. Der Kanton will nämlich den Buchverlust von rund 8,1 Millionen, der für die Spitalregion Rheintal-Werdenberg-Sarganserland durch den Verkauf von Walenstadt resultiert, übernehmen.