Versorgung in Düsseldorf Streik an der Uni-Klinik setzt Krankenhäuser unter Druck

Düsseldorf · Der Ausstand an der Uni-Klinik belastet die übrigen Krankenhäuser in Düsseldorf. Die Notaufnahmen müssen teils für den Rettungsdienst abgemeldet werden.

 Der aktuelle Streik an der Uni-Klinik läuft bis zu 26. Mai.

Der aktuelle Streik an der Uni-Klinik läuft bis zu 26. Mai.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Die Notaufnahmen an den Düsseldorfer Krankenhäusern sind wegen des Streiks am Uni-Klinikum (UKD) überlastet und müssen teils für die Rettungsdienste schließen, auch Operationen müssen verschoben werden. Das ergab eine Umfrage unserer Redaktion. „Die aktuelle Situation ist mit der maximalen Belastung während der Pandemie vergleichbar, in einzelnen Bereichen ist sie sogar höher“, heißt es etwa vom VKKD, dem Verbund der katholischen Kliniken in Düsseldorf (Marienhospital, Vinzenz- und Augusta-Krankenhaus).

Hintergrund: Die Gewerkschaft Verdi setzt ihre Warnstreiks am UKD fort, bis zum Ende der Nachtschichten am 26. Mai soll die Arbeit niedergelegt werden. Ziel: ein Entlastungs-Tarifvertrag für alle Uni-Kliniken in NRW. Von den 28 OP-Sälen können zurzeit nur maximal 13 betrieben werden, die Zentrale Notaufnahme (ZNA) ist  von der Notfallversorgung abgemeldet. Patienten sollen die ZNA nicht  aufsuchen, weil es nicht genügend Personal gibt.

Die Folgen sind  an den übrigen Häusern zu spüren. „Deutlich mehr Patienten in unserer Notaufnahme“ meldet der VKKD. Die Stationen seien aktuell stark belegt. Insgesamt seien die Mitarbeiter durch die Situation erneut sehr belastet, zumal eine erhebliche Zahl offener Stellen nicht besetzt werden könnten und die immer noch andauernde pandemische Lage zu erhöhten Ausfällen bei den Mitarbeitenden führe.

Die Sana-Kliniken Gerresheim und Benrath spüren ebenfalls die Auswirkungen der Situation am UKD: Die deutlich erhöhte Patientenzahl sorge vor allem in der ZNA leider für längere Wartezeiten („Overcrowding-Situation“). „Dadurch bedingt sehen wir uns auch immer wieder mal gezwungen, unsere Notaufnahmen zeitweise für die Rettungsdienste zu schließen.“ Punktuell komme es auch zu Engpässen bei freien Betten. Ähnliches ist  aus dem  Florence-Nightingale-Krankenhaus der Kaiserswerther Diakonie zu hören. „In den letzten Tagen mussten wir uns gelegentlich beim Rettungsdienst für die Übernahme von Rettungsdienstpatienten abmelden“, sagt Martin Pin, Chefarzt der Zentralen Interdisziplinären Notaufnahme.

Von allen Häusern hergehoben wird die gute Kooperation zwischen den Düsseldorfer Krankenhäusern. Trotz des Streiks und der angespannten Situation nehme das UKD kritische Falle aus den Krankenhäusern auf. Es gebe wöchentliche Runden der Ärztlichen Direktoren mit der Stadt und eine enge Kooperation aller Beteiligten, auch mit  Rettungsdienst, Hilfsorganisationen und der Kassenärztichen Vereinigung.

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