Neuburg
Neuer Klinikbetreiber sichert Zusammenarbeit zu

Ameos-Gruppe und CSU-Kreistagsfraktion im Dialog – Bekenntnis zur Kinderklinik

23.05.2022 | Stand 23.05.2022, 13:36 Uhr

Im Gespräch: Vertreter der Ameos-Gruppe und der CSU-Kreistagsfraktion. Foto: CSU-Kreisverband Neuburg-Schrobenhausen

Neuburg – Nach der gescheiterten Übernahme der Neuburger Klinik durch den Landkreis setzt die Neuburg-Schrobenhausener CSU auf einen Dialog mit dem neuen Betreiber Ameos. „Wir hoffen, dass ein künftiger Partner für die Gesundheitsversorgung in der Region nach Neuburg gekommen ist“, betonte Kreistagsfraktionschef Klaus Angermeier nach einem ersten persönlichen Kennenlernen.

Bei dem Gespräch sicherte Ameos-Gründer Axel Paeger laut Mitteilung der CSU das Interesse des Unternehmens an einem langfristigen Engagement zu. „Wir haben noch nie einen Standort wieder aufgegeben“, betonte Paeger, der die CSU-Vertreter mit Vorstand Martin Stein in den Räumen des Krankenhauses begrüßte. Der Kreisvorsitzende und Landtagsabgeordnete Matthias Enghuber erinnerte an die immer wieder aufflammenden Kämpfe um die Kinderklinik. „Die Kinderklinik gehört zu Neuburg und ist ein Alleinstellungsmerkmal, für das wir seit Jahrzehnten politisch eintreten.“ Auch der Einsatz des früheren Ministerpräsidenten Horst Seehofer für den Neuburger Standort brachte er in Erinnerung. Stein bezeichnete die Kinderklinik als eines der Herzstücke des Neuburger Klinikums, das man in jedem Fall erhalten wolle. Auch die anderen Fachbereiche sollen erhalten und eher ausgebaut werden.

Dass sich das Kreiskrankenhaus Schrobenhausen seit Jahren in einem Transformationsprozess befindet, ist auch den neuen Betreibern nicht verborgen geblieben. „Für uns ist es keine Option, den Krankenhausstandort Schrobenhausen aufzugeben. Uns ist aber klar, dass nur Zusammenarbeit zum Ziel führt“, so Bezirksrätin Martina Keßler. Bei Ameos ist man dafür durchaus offen, wie Paeger erklärte. Gleichzeitig muss laut Gachenbachs Bürgermeister Alfred Lengler die Gesundheitsversorgung für die gesamte Region abgestimmt sein, „sonst funktioniert das für keinen Beteiligten“.

Die Befürchtungen in der Bevölkerung, wie auch in Teilen der Belegschaft des Krankenhauses, wonach die Ameos-Gruppe durch Leiharbeit und Ausgliederungen Tarifverträge unterlaufen und umgehen würde, sprach die langjährige Klinikmitarbeiterin und Sozialreferentin Elfriede Müller an. Stein stellte hierzu klar, dass aktuell der kirchliche Tarifvertrag in der Neuburger Klinik gilt. Paeger zufolge gibt es in Ameos-Einrichtungen „weder Leiharbeit noch Ausgliederungen“.

Aus der größten Flächengemeinde des Landkreises meldete sich Rennertshofens Bürgermeister Georg Hirschbeck mit der Bitte, auch weiterhin Ärzte für Notarztdienste freizustellen. Ansonsten, so das Gemeindeoberhaupt, wäre die Versorgung nicht mehr sichergestellt. Auch hier gaben die neuen Träger Entwarnung und bezeichneten die Teilnahme an den Notarztdiensten als essenziell – auch für das Krankenhaus selbst.

DK