Limburger Krankenhausgeschäftsführer warnt vor drohendem...

Limburgs Krankenhausgeschäftsführer Guido Wernert fordert von der Politik schnelle Veränderungen in der Krankenhausfinanzierung.  Foto: Baumann Fotostudio
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Guido Wernert schließt sich der lauter werdenden Kritik von Krankenhausgesellschaften an der Finanzierung der Gesundheitsversorgung an. Er fordert schnelles Handeln der Politik.

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LIMBURG. Immer wieder und immer lauter fordern die Krankenhausgesellschaften des Bundes und der Länder von der Politik Veränderungen in der Krankenhausfinanzierung. Diesen Forderungen schließt sich Limburgs Krankenhausgeschäftsführer Guido Wernert uneingeschränkt an: "Durch Corona sind die Belegungszahlen und damit die Erlöse für die Kliniken massiv gesunken. Die Kostensteigerungen durch die Energiekrise können aber nicht über festgeschriebene Behandlungspreise weitergegeben werden." Ihre entscheidende Rolle als Rückgrat der Gesundheitsversorgung könnten Krankenhäuser deshalb nur über ein voll abgesichertes Einnahmenbudget ausfüllen.

Wernert verwies darauf, dass der Corona-Rettungsschirm schon Mitte April 2022 lange ausgelaufen war. Geblieben sei aber die durch die Corona-Pandemie angespannte Lage für die Kliniken. Diese Situation bringe die Kliniken in Existenznot und könne zu einem Kliniksterben in Deutschland führen. Gesunkene Patientenzahlen führten unmittelbar zum Sinken von Erlösen bei gleichzeitig massiv steigenden Preisen für Energie, Medizinprodukte, Medikamente, Dienstleistungen und Lebensmittel. All dies werde in der Klinikfinanzierung nicht berücksichtigt und führe zu einer massiven wirtschaftlichen Überforderung der Häuser. Krankenhäuser hätten, wie Bundesgesundheitsminister Lauterbach eingeräumt habe, jedoch schon lange keinerlei "Effizienzreserven" mehr.

Inflationsausgleich und Basis-Finanzierung

Um auch künftig eine flächendeckende Gesundheitsversorgung sicherzustellen, müsse der Bund kurzfristige Maßnahmen ergreifen, um die Krankenhausstruktur aufrecht zu erhalten, so Wernert. Unter anderem müsse es schnellstmöglich einen Inflations- und Mehrkostenausgleich geben. Zudem müsse es eine Basis-Finanzierung der Kliniken geben, die unabhängig von "Fallzahlen" sei. Nur so könnten die Infrastruktur und das Personal aufrecht erhalten werden, die für eine flächendeckende Gesundheitsversorgung notwendig seien.

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Der Limburger Klinikchef Guido Wernert ist als Geschäftsführer für vier Krankenhausstandorte verantwortlich, an denen 2400 Beschäftigte arbeiten und jährlich 37 000 stationäre sowie 90 000 ambulante Patienten versorgt werden.