ANregiomed überträgt Siemens Healthineers und Dräger die Verantwortung für die Medizintechnik

Der Klinikverbund hat Siemens Healthineers und Dräger beauftragt, die Bereitstellung und Bewirtschaftung der Medizintechnik in seinen drei Krankenhäusern zu übernehmen

Landrat Dr. Jürgen Ludwig, Vorsitzender des ANregiomed-Verwaltungsrats, ANregiomed-Vorstand Dr. Gerhard M. Sontheimer, Dr. Bernd Ohnesorge, President Europe, Middle East and Africa bei Siemens Healthineers und Bernhard Schenk, Geschäftsführer der Dräger TGM GmbH (v. l. n. r.) informierten bei einer Pressekonferenz über die neue Technologiepartnerschaft.

Die zehnjährige Partnerschaft umfasst die Bereitstellung von diagnostischen Bildgebungssystemen, die dazu notwendige Aus- und Weiterbildung des klinischen Personals und die Beratung zu Personalgewinnungs- und -bindungskonzepten. Dräger kümmert sich um den Bereich Biomedizintechnik und liefert Geräte für Anästhesie, Beatmung und Monitoring. Das Auftragsvolumen bewegt sich im mittleren zweistelligen Millionenbereich.

Zum 1. September 2022 erfolgte der Start für die Technologiepartnerschaft. Damit wird ein erfolgreiches Konzept, das Siemens Healthineers bisher international mit großen vernetzten Gesundheitsdienstleistern und Krankenhäusern der Vollversorgung verfolgt, erstmals mit einem kommunalen Medizindienstleister umgesetzt.

Siemens Healthineers wird ANregiomed im Rahmen der Technologiepartnerschaft über die kommenden zehn Jahre an allen Standorten mit notwendigen medizintechnischen Geräten und Systemen für die bildgebende Diagnostik und die bildgestützte Intervention ausstatten, diese warten und über die Laufzeit auf dem neusten Stand der Technik halten. Dräger als weiterer Technologiepartner wird zusätzlich medizintechnische Geräte, insbesondere in den Bereichen Anästhesie, Beatmung und Monitoring, bereitstellen, warten und instandhalten.

Siemens Healthineers übernimmt die gesamte Projektverantwortung und wird jedes Jahr ein Innovations- bzw. Optimierungsprojekt gemeinsam mit ANregiomed erarbeiten und umsetzen. Diese Projekte umfassen beispielsweise die Bereiche Telemedizin für die Kommunikation zwischen den Standorten und Kooperationspartnern oder einer digitalen Anwenderplattform, um Informationen zu Effizienzsteigerung, Prozessoptimierung und Patienteninteraktion zur Verfügung zu stellen. Ergänzt wird die Partnerschaft um die Aus- und Weiterbildung des klinischen Personals und die Beratung zu Personalkonzepten hinsichtlich Personalgewinnung und -bindung, wie sie Siemens Healthineers selbst erfolgreich einsetzt.
Der Vertrag wurde zunächst auf zehn Jahre abgeschlossen – eine Verlängerung um weitere fünf Jahre ist für ANregiomed optional möglich.

"Mit dieser Technologiepartnerschaft schlagen wir ein neues Kapitel in der partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit Gesundheitsversorgern und Partnern aus der Medizintechnikindustrie auf“, erläuterte Dr. Bernd Ohnesorge, Präsident Europa, Mittlerer Osten & Afrika bei Siemens Healthineers. „Ein Modell, das weltweit mit großen vernetzten Gesundheitsdienstleistern und Vollversorgern bereits sehr gut funktioniert, wollen wir nun mit ANregiomed anhand der Bedürfnisse eines regionalen Gesundheitsanbieters gemeinsam erfolgreich weiterentwickeln. Auch die räumliche Nähe zu unseren weltweiten Entwicklungszentren in Erlangen und Forchheim wollen wir im Sinne der Patientinnen und Patienten in der Region einbringen.“

Die Dräger TGM GmbH kümmert sich um den gesamten Biomedizintechnik-Bereich an den drei ANregiomed-Standorten und den angeschlossenen Medizinischen Versorgungszentren. Der Aufgabenbereich umfasst insgesamt etwa 6.500 Geräte. Darüber hinaus stellt Dräger unter anderem Patientenmonitoring, Beatmungs- und Anästhesiegeräte sowie Infusionspumpen und Endoskopie-Geräte bereit. Dräger bindet alle Anwender frühzeitig mit ein, damit neue Geräte möglichst nahtlos in Betrieb genommen werden können.

„Um Patienten adäquat versorgen zu können, ist ein reibungsloser Betrieb von Medizintechnik wichtig. Auch wenn dies unsere Kompetenz ist, spielt die Zusammenarbeit mit den Anwendern auf Augenhöhe eine wesentliche Rolle. Zum Beispiel stimmen sich unsere Kolleginnen und Kollegen eng mit den ANregiomed-Mitarbeitern ab, um einheitliche Standards bei Betrieb, Wartung und dem Umgang mit möglichen Fehlermeldungen medizintechnischer Geräte zu erreichen. So helfen wir, den Klinikalltag und die tägliche Arbeit angenehmer und einfacher zu gestalten. Es bleibt mehr Zeit für die Patienten, und der Aufenthalt in den Kliniken kann noch sicherer werden“, so Bernhard Schenk, Geschäftsführer der Dräger TGM GmbH.

Der ANregiomed-Klinikverbund erwartet sich durch die Partnerschaft einen enormen Technologieschub bei insgesamt deutlicher Kostenreduktion. Weil der Austausch vieler Systeme bereits in den ersten 18 Monaten erfolgt, werden Investitionsrückstände schnell kompensiert. Qualität und Prozessabläufe in der medizinischen Versorgung werden unter anderem dadurch verbessert, dass dank kürzerer Untersuchungsdauer und modernerer Geräte die Strahlenbelastung für den Patienten auf das geringstmögliche Maß reduziert wird. Durch die Standardisierung der Medizintechnik im gesamten Klinikverbund wird darüber hinaus ein standortübergreifender Einsatz von Personal ohne aufwändige technische Einweisung möglich.

„Der Einsatz modernster Technologie macht ein Krankenhaus für Beschäftigte aller medizinischen Berufsgruppen besonders attraktiv. Weil es auch für uns – wie für viele andere Kliniken – künftig immer schwieriger wird, spezialisierte Fachkräfte zu gewinnen und dauerhaft zu binden, wirken wir unmittelbar dem Fachkräftemangel entgegen“, ist ANregiomed-Vorstand Dr. med. Gerhard M. Sontheimer überzeugt. „Mit der Realisierung dieses Projekts geht unser Kommunalunternehmen neue Wege. Es ist uns gelungen, zwei Partnerunternehmen von Weltruf davon zu überzeugen, gemeinsam mit ANregiomed in die Zukunft zu gehen. Technisch auf neuestem Stand, mit medizinischen Angeboten auf höchstem Niveau, ambulant und stationär, für die Patientinnen und Patienten in Stadt und Landkreis Ansbach, die auf uns als wichtigsten Gesundheitsdienstleister zählen.“