Friesland - Die Friesland-Kliniken mit den beiden Häusern in Sande (Nordwest-Krankenhaus Sanderbusch) und Varel (St.-Johannes-Hospital) mit insgesamt 1700 Beschäftigten bekommen eine neue Chefin: Petra Hohmann, erfahrene Klinikmanagerin aus dem Rheinland und zuletzt in Leitungsfunktion in der Oberschwabenklinik Ravensburg, übernimmt spätestens am 1. November die Geschäftsführung der beiden defizitären Krankenhäuser in Sande und Varel.
Aufsichtsrat und Gesellschafterversammlung der Friesland-Kliniken haben sich in einer abschließenden Auswahlrunde am Dienstag für die 53-jährige Kölnerin entschieden, mittlerweile hat auch der Kreisausschuss dem Personalvorschlag zugestimmt. Frieslands Landrat und Vorsitzender des Klinik-Aufsichtsrates, Sven Ambrosy, sowie Interimsgeschäftsführer Dr. Werner Wodrich stellten die neue Geschäftsführerin am Donnerstag offiziell vor.
Petra Hohmann bringe als Klinikmanagerin viel Erfahrung bei privaten und kommunalen Kliniken und solchen in freier Trägerschaft mit und habe mehrfach bewiesen, dass sie mit Augenmaß sanieren kann, sagte Ambrosy. Mit Petra Hohmann habe man eine langfristige Perspektive für die Friesland-Kliniken. Beide Häuser stehen unter finanziellem Druck, „die Hausaufgaben sind groß“, so Ambrosy. Es gehe darum, beide Häuser nicht nur zu sichern, sondern zu modernisieren, auszubauen und zusammenzuführen.
Petra Hohmann selbst bezeichnet sich als „softe Saniererin“, die nicht allein auf die Zahlen schaue, sondern stets die Organisation und Strukturen im Blick habe und gute Lösungen für alle Beteiligten – Patienten, Pflegekräfte und Ärzte – anstrebe. Werner Wodrich bleibe als Prokurist weiter Teil der Geschäftsführung.
Der Landkreis als Träger der Friesland-Kliniken hatte für die Neubesetzung der Klinik-Geschäftsführung ein Unternehmen beauftragt, das sich auf die Suche geeigneter Führungskräfte spezialisiert hat. Sechs Kandidaten habe man sich angeschaut, am Ende überzeugten Lebenslauf, Erfahrung und Vorstellung der Rheinländerin.
Petra Hohmann folgt auf Frank Germeroth, der die Friesland-Kliniken im Frühjahr nicht ganz freiwillig verlassen hatte. Um die Personalie hatte es wochenlang politische Auseinandersetzungen gegeben.
