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Umsatzsteuerfreiheit von im Rahmen ambulanter Krankenhausbehandlung abgegebenen Fertigarzneimitteln

Seit 01.01.2023 sind Fer­ti­garz­nei­mit­tel, die im Rah­men ei­ner am­bu­lan­ten Kran­ken­haus­be­hand­lung ab­ge­ben wer­den, von der Um­satz­steuer be­freit.

Das Bun­des­mi­nis­te­rium für Fi­nan­zen (BMF) hat mit Schrei­ben vom 13.12.2022 klar­ge­stellt, dass die Ab­gabe von Fer­ti­garz­nei­mit­teln, die einen in­te­gra­len Be­stand­teil ei­ner am­bu­lan­ten Kran­ken­haus­be­hand­lung dar­stel­len und un­ent­behr­lich für den The­ra­pie­er­folg sind, als ein mit der ärzt­li­chen Heil­be­hand­lung eng ver­bun­de­ner Um­satz gemäß § 4 Nr. 14 Buch­stabe b UStG von der Um­satz­steuer zu be­freien sind.

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Eine Um­satz­steu­er­frei­heit kann un­ter Erfüllung be­stimm­ter Vor­aus­set­zun­gen auch bei der Ab­gabe von Be­gleit­me­di­ka­tion vor­lie­gen. Ab dem 01.01.2023 ist die Ab­gabe von Fer­ti­garz­nei­mit­teln im Rah­men von am­bu­lan­ten Kran­ken­haus­be­hand­lung da­her zwin­gend als um­satz­steu­er­frei zu be­han­deln.

Die Steu­er­frei­heit er­streckt sich zwar auf alle noch of­fe­nen Ver­an­la­gun­gen. Die Fi­nanz­ver­wal­tung wird je­doch nicht be­an­stan­den, wenn Un­ter­neh­men Umsätze, die bis zum 31.12.2022 aus­geführt wur­den, wei­ter­hin als um­satz­steu­er­pflich­tig be­han­deln. Ge­meinnützige Kran­kenhäuser müssen in die­sen Fällen je­doch den ermäßig­ten Steu­er­satz von 7 % gemäß § 12 Abs. 2 Nr. 8a UStG an­wen­den, wo­bei ih­nen der Vor­steu­er­ab­zug er­hal­ten bleibt.

Hin­weis: Kran­kenhäuser müssen ihre Ab­rech­nun­gen ge­genüber den ge­setz­li­chen und pri­va­ten Kran­ken­ver­si­che­run­gen ab dem 01.01.2023 um­stel­len. Im Rah­men die­ser Um­stel­lung sind ins­be­son­dere die Ab­rech­nungs­zen­tren von der Um­satz­steu­er­frei­heit zu in­for­mie­ren. Fer­ner kann es in Be­zug auf den Vor­steu­er­ab­zug not­wen­dig sein, die Arz­nei­mit­tel­lie­fer­verträge nach § 129a SGB V für die Zu­kunft an­zu­pas­sen. Für alle of­fe­nen Fälle wird ebenso emp­foh­len, nach ju­ris­ti­scher und steu­er­li­cher Prüfung der Aus­gangs­lage auf die ge­setz­li­chen und pri­va­ten Kran­ken­ver­si­che­rung bezüglich ei­ner Rück­ab­wick­lung der über­zahl­ten Um­satz­steuer zu­zu­ge­hen und hier un­ter Ein­be­zie­hung des zuständi­gen Fi­nanz­amts ein­ver­nehm­li­che Ver­glei­che zu schließen.

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