Wilhelmshaven - Erleichterung am Klinikum Wilhelmshaven: Im Perinatalzentrum Level 2 gibt es ab sofort acht Intensiv-Versorgungsplätze für Schwangere und Frühgeborene. Dafür stehen in der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe mit Chefärztin Prof. Dr. med. Susanne Grüßner sowie der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin unter Leitung von Chefarzt Dr. Egbert Meyer, die das Perinatalzentrum der Stufe II bilden, jeweils eine 24-Stunden „vor Ort Präsenz“ für Not- und Regelfälle bereit, wie das Klinikum in einer Pressemitteilung erklärt.
Damit können Schwangere und Frühgeborene ab der 29. Schwangerschaftswoche beziehungs zwischen 1200 und 1500 Gramm im Klinikum wieder optimal versorgt und betreut werden. „Wir sind sehr glücklich darüber, dass wir die kurzzeitigen personellen Engpässe in der Neonatologie seit Mitte vergangenen Jahres überwinden konnten und nun wieder das komplette Leistungsangebot des Perinatalzentrums Level 2 für die Schwangeren unserer Region anbieten können“, zeigen sich Grüßner und Meyer erfreut.
Seit Juni pausiert
Im Juni des vergangenen Jahres hatte das Klinikum, wie berichtet, verkündet, dass es die Versorgungsstufe 2 für mehrere Monate ruhen lassen muss, da es in der Neonatologie zu Personalabgängen gekommen war. Dadurch konnten die hohen formalen Qualifikationen, die der gemeinsame Bundesausschuss in einer Richtlinie festgehalten hat, nicht mehr erfüllt werden – in erster Linie eben der erforderliche hohe Personaleinsatz war nicht mehr gegeben.
Der damalige Geschäftsführer, Oliver Pommerenke hatte diesen Schritt als notwendig angesehen, da sich das Klinikum seiner „besonderen Verantwortung für die Versorgung der Säuglinge unter 1500 Gramm bewusst“ sei. Betroffene waren seither gezwungen, in andere Kliniken wie Oldenburg oder Leer auszuweichen.
871 Neugeborene 2022
Dass das Klinikum mit seiner Geburtsklinik insgesamt eine wichtige Rolle in der Region spielt, zeigt sich auch an den Zahlen der Neugeborenen. So erblickten in Wilhelmshaven im vergangenen Jahr 871 Babys das Licht der Welt – wobei die Jungs mit 54 Prozent leicht die Nase vorn hatten. Zum Vergleich: Im St.-Johannes-Hospital in Varel wurden 809 Kinder geboren.
Das erste Kind in diesem Jahr in der Jadestadt lies am Neujahrstag bis 12.16 Uhr auf sich warten – dann kam, wie berichtet, Marla Boelsums als Spontangeburt auf die Welt.