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Bergmann-Geschäftsführer Hans-Ulrich Schmidt.

© PNN/Andreas Klaer

Pläne für Krankenhaus-Reform: Bergmann-Klinikum bangt um kleinere Töchter

Bis zum Sommer soll ein erster Gesetzentwurf vorliegen. Das sagt der Geschäftsführer des Potsdamer Großkrankenhauses zu den ersten Vorschlägen der Regierungskommission.

Angesichts der Reformpläne von Bund und Ländern für das Krankenhauswesen sorgt sich das Klinikum „Ernst von Bergmann“ um seine kleineren Töchter-Häuser in Bad Belzig (Potsdam-Mittelmark) und Forst (Lausitz). Nach den ersten Vorschlägen der Regierungskommission zeichne sich ab, dass „die kleinen Krankenhäuser die Verlierer dieser Reform sein werden, da bestimmte Leistungen nicht mehr finanziert werden sollen“, erklärte Klinikumsgeschäftsführer Hans-Ulrich Schmidt in einer am Donnerstag verbreiteten Erklärung. „Die strukturelle Unterfinanzierung gerade der kleinen Häuser wird zunehmen und damit ihre Existenz bedrohen.“ Doch müssten auf dem Land bedarfsgerechte Versorgungsstrukturen erhalten bleiben.

Die Pläne sehen unter anderem vor, dass Kliniken künftig weniger Geld pauschal nach Anzahl der behandelten Fälle bekommen. Anstelle dessen soll das Vorhalten von Betten, Personal und bestimmten Leistungen stärker honoriert werden. Zudem ist eine stärkere Spezialisierung der Kliniken geplant. Schmidt sagte, das Grundkonzept, sogenannte Vorhalteleistungen mehr zu vergüten, werde „von uns begrüßt“.

Man freue sich ferner, dass zumindest die Bundesländer ihre Planungskompetenz für die Krankenhäuser beibehalten sollen. Doch erst am Ende des Prozesses werde man die Wirkung bewerten können, so Schmidt. Und: „Die Krankenhäuser müssen auskömmlich finanziert werden, bilden sie gerade in ländlichen Regionen in Brandenburg den Anker einer guten medizinischen ambulanten und stationären Versorgung.“

Das Klinikum Ernst von Bergmann in Potsdam ist eines der wichtigsten Krankenhäuser in Brandenburg.
Das Klinikum „Ernst von Bergmann“ in Potsdam ist eines der wichtigsten Krankenhäuser in Brandenburg.

© dpa/Monika Skolimowska

Die Krankenhauslandschaft in Deutschland soll nach dem Willen von Bund und Ländern grundlegend umgestaltet werden. Beide Seiten wollen in den kommenden Monaten an einer großen Klinikreform arbeiten, wie Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und Ländervertreter am Donnerstag nach gemeinsamen Beratungen mitteilten.

Bis zur Sommerpause soll demnach ein erster Gesetzentwurf für die Reform vorgelegt werden. Lauterbach betonte ein gemeinsames Vorgehen, „so dass man nachher eine Reform hat, an der alle mitgearbeitet haben“. (mit dpa)

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